Deutschlands größtes Geldhaus entlohnt seine Führungsriege üppig – obwohl die Bank 2024 weniger Gewinn gemacht hat. Dass auch der Bonustopf für die Belegschaft voller ist, hat vor allem einen Grund.
Mehr Boni für Deutsche-Bank-Vorstand
Trotz des Rückgangs des Gewinns erhalten die zehn Vorstände der Deutschen Bank für das Geschäftsjahr 2024 insgesamt eine Vergütung von etwa 68,1 Millionen Euro. Laut dem Geschäftsbericht der größten deutschen Bank gehört Konzernchef Christian Sewing mit rund 9,75 Millionen Euro zu den Top-Verdienern im Deutschen Aktienindex.
Ein Teil dieser Beträge wird erst mit Verzögerung abhängig vom Geschäftserfolg ausgezahlt. Für langfristige Boni, deren genaue Höhe erst 2026 endgültig festgelegt wird, wurde laut Bankangaben in den Zahlen für 2024 angenommen, dass die Ziele zu 100 Prozent erreicht werden.
Laut Angaben der Bank belief sich die Vergütung der aktuellen Vorstandsmitglieder im Jahr 2023 auf 58,3 Millionen Euro. Sewing erhielt im Jahr 2023 rund 8,75 Millionen Euro.
Gute Geschäfte in der Investmentbank
Der zweithöchste Verdiener im Vorstand der Deutschen Bank ist der Chef der Investmentbank, Fabrizio Campelli, der im Geschäftsjahr 2024 insgesamt fast neun Millionen Euro verdient. Die Investmentbank steigerte ihren Vorsteuergewinn innerhalb eines Jahres um 78 Prozent.
Das gute Ergebnis der Investmentbank führte auch dazu, dass der Bonustopf für die Mitarbeiter mit 2,5 Milliarden Euro wieder größer war als im Vorjahr (2,0 Mrd Euro).
647 Mitarbeiter erhielten mehr als eine Million Euro, was deutlich über den 505 im Jahr 2023 liegt. Ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin übertrifft sogar Konzernchef Sewing mit einer Vergütung zwischen 17 Millionen und 18 Millionen Euro bei weitem. Eine mögliche Abfindung ist darin enthalten.
Gewinneinbruch 2024
Im Jahr zuvor verdiente die Deutsche Bank vor Steuern knapp 5,3 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 7 Prozent entspricht. Der Überschuss für die Anteilseigner sank sogar um 36 Prozent auf rund 2,7 Milliarden Euro.
Die Entschädigung früherer Postbank-Aktionäre, die sich von der Deutschen Bank im Zuge von deren Mehrheitsübernahme des Bonner Instituts 2010 unter Wert behandelt sahen, war hauptsächlich für den Gewinnrückgang verantwortlich.