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Rekordhoch: Jeder fünfte Neuwagen in Deutschland ist ein Elektroauto

Tesla verzeichnet Minus, Markt erholt sich nach Einbruch im Vorjahr.

Mehr als 45.000 Elektrofahrzeuge wurden im September neu zugelassen. (Archivbild)
Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Im vergangenen Monat wurden in Deutschland 45.500 neue Elektroautos zugelassen. Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt war damit fast jeder fünfte Neuwagen im September ein Batterie-Fahrzeug. Die Anzahl der neu zugelassenen Elektroautos stieg um fast 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im August 2025 wurden knapp 39.400 Elektroautos zugelassen, was ebenfalls einem Anteil von 19 Prozent entsprach.

Im September verzeichnete der US-Autobauer Tesla jedoch ebenfalls ein Minus – und die Bilanz des Unternehmens von Elon Musk fiel sogar noch deutlich besser aus als in den Vormonaten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden in Deutschland 9,4 Prozent weniger Fahrzeuge des E-Auto-Herstellers neu zugelassen. Im Vergleich von August 2025 zu August 2024 lag das Minus noch bei fast 40 Prozent.

EY-Experte: Noch kein echter Hochlauf bei Elektromobilität

Insgesamt wurden deutlich mehr E-Autos zugelassen, was auch mit dem äußerst niedrigen Vorjahresniveau zusammenhängt. Der Absatz von Elektro-Pkw war im Jahr 2024 aufgrund weggefallener Förderungen eingebrochen. Im aktuellen Jahr hat sich der Markt wieder erholt.

«Die aktuell erfreulichen Wachstumsraten im Elektrosegment dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Absatzniveau deutlich unter den ursprünglichen Prognosen liegt», sagt Constantin Gall vom Beratungsunternehmen EY. Von einem echten Hochlauf der Elektromobilität könne nicht gesprochen werden. 

Ein Drittel der Neuwagen sind SUVs

In Deutschland wurden im September insgesamt etwa 235.500 Autos neu zugelassen, was einem Anstieg von 12,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Der Gesamtüberblick zeigt jedoch, dass der Automarkt stagniert: Seit Jahresbeginn wurden 0,3 Prozent weniger Autos neu zugelassen als im Vorjahreszeitraum.

«Das Plus im September ist nicht der Beginn einer Trendwende», sagt EY-Experte Gall. «Die Wirtschaftslage in Deutschland bleibt trüb, zunehmend treten massive strukturelle Probleme des Standorts Deutschland zutage, die Stimmung bei Unternehmen wie Verbrauchern ist schlecht.» Im Gesamtjahr wird der Neuwagenabsatz seiner Einschätzung nach etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen – und damit mehr als 20 Prozent unter dem Wert von 2019.

Die meisten Fahrzeuge wurden – wie üblich – von Unternehmen zugelassen (knapp 66 Prozent). Bei 33,6 Prozent aller Neuzulassungen handelte es sich um SUVs. Sie bilden somit weiterhin das wichtigste Segment auf dem deutschen Automarkt.

dpa