Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Frauen erobern Spitzenpositionen in der Wirtschaft

Frauen im Top-Management der Dax-Konzerne auf über 25 Prozent gestiegen. Trotz früherem Ausscheiden bleiben Männer länger im Amt.

Seit drei Monaten Chefin eines Dax-Konzerns: Karin Radström
Foto: Uli Deck/dpa

Immer mehr Frauen erobern Spitzenpositionen in der deutschen Wirtschaft. Laut einer Analyse der Personalberatung Russell Reynolds stieg ihr Anteil in den Vorständen der Dax-Konzerne im letzten Jahr von 23 Prozent auf über 25 Prozent. Zum ersten Mal werden drei Dax-Konzerne von einer Vorstandsvorsitzenden geleitet: die Commerzbank von Bettina Orlopp, Daimler Truck von Karin Rådström und Merck von Bélen Garijo.

Seit 2020 hat der Anteil der Frauen im Top-Management der größten deutschen Aktiengesellschaften von 13 auf 25 Prozent zugenommen. Im vergangenen Jahr wurden elf Frauen in den Vorstand eines Dax-Konzerns berufen. Allerdings verlassen Frauen weiterhin deutlich früher ihre Position als Männer: Fünf weibliche Vorstandsmitglieder haben im letzten Jahr ihre Posten aufgegeben, alle nach höchstens drei Jahren im Amt. Keine von ihnen hat eine neue Führungsposition erhalten. Männer bleiben im Schnitt deutlich länger im Vorstand und scheiden im Alter von 58 Jahren aus, während Frauen erst mit 53 Jahren ausscheiden.

Der Frauenanteil im Vorstand beträgt bei der Commerzbank und Siemens Healthineers 50 Prozent, bei weiteren zehn Konzernen über 33 Prozent. Porsche SE ist das einzige Unternehmen ohne Frau im Vorstand.

Insgesamt deutlich weniger Wechsel 

Es wurde von den Personalberatern festgestellt, dass drei Automobilhersteller und ein Flugzeughersteller eigene Vorstände für das China-Geschäft haben, nämlich Volkswagen, Mercedes, Daimler Truck und Airbus.

Unabhängig vom Geschlecht gab es 2024 weniger Wechsel auf den Vorstandsetagen. «Die Wirtschaft nimmt sich den Fussball nicht zum Vorbild», sagt Personalberater Jens-Thomas Pietralla. Trotz der Wirtschaftskrise in Deutschland seien nur 23 Dax-Vorstände ausgeschieden, im Jahr zuvor seien es 40 gewesen.

dpa