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Mehr Sprinter bei der Bahn – Es fallen aber auch Fahrten weg

Im Fernverkehr der Deutschen Bahn gilt ein neuer Fahrplan. Er sieht mehr Sprinter-Strecken und einen Ausbau des Halbstundentakts vor. In der Fläche werden aber auch Verbindungen gestrichen.

Die Bahn bietet nun mehr Sprinter-Fahrten an. Dafür wurden Verbindungen gestrichen, die nicht gut nachgefragt waren. (Archivbild)
Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Die neuen Fahrpläne im Bahnverkehr sind deutschlandweit in Kraft. Im Fernverkehr der Deutschen Bahn wird unter anderem die neue ICE-Sprinter-Strecke zwischen Berlin und Stuttgart eingeführt. Einzelne schwach nachgefragte Verbindungen in der Fläche werden hingegen gestrichen. Aufgrund der hohen Unpünktlichkeit im Fernverkehr hat der bundeseigene Konzern beschlossen, die Ticketpreise im kommenden Jahr nicht zu erhöhen.

Die Bahn plant, das Angebot vor allem auf stark nachgefragten Verbindungen auszubauen. Ab Sonntag sollen insgesamt 14 neue Sprinter-Verbindungen hinzukommen, die auf bestimmten Strecken mit weniger Stopps deutlich schneller sind als herkömmliche Verbindungen.

Berlin-Stuttgart in unter fünf Stunden

Zum ersten Mal wird es ein solches Angebot zwischen Berlin und Stuttgart geben. Den Angaben zufolge halten die entsprechenden Züge nur in Nürnberg und benötigen daher nur 4 Stunden und 45 Minuten. Dies ist etwa eine Stunde schneller als die übliche Fahrzeit. Neben der neuen Verbindung zwischen Berlin und Stuttgart werden zusätzliche Sprinter zwischen Berlin und München sowie Hamburg und Frankfurt (Main) eingesetzt.

Es gibt jedoch auch Sprinter-Verbindungen, wie zum Beispiel die bisher drei täglichen Zugverbindungen zwischen Berlin und Köln, die gestrichen werden. Der Grund dafür sind Bauarbeiten.

Auch an anderen Orten reduziert die Bahn das Angebot und erklärt dies mit geringer Nachfrage und gestiegenen Kosten. Ein Beispiel dafür ist die Verbindung zwischen Leipzig und Nürnberg über Jena. Die Anzahl der täglichen Fernfahrten pro Richtung wird von fünf auf zwei verringert. Es wurde berichtet, dass teilweise nur zehn Prozent der Sitzplätze auf dieser Strecke belegt sind.

In Lübeck und Berchtesgaden wird ab dem Fahrplanwechsel kein Fernverkehrszug mehr halten.

Doppelt so viele Städte mit Halbstundentakt

Beim Halbstundentakt liegt der Fokus auf den nachfragestarken Strecken: Nach Angaben der Bahn sollen künftig bundesweit 21 Städte alle 30 Minuten von ICE-Zügen bedient werden. Dies entspricht etwa einer Verdopplung im Vergleich zu bisher. Ab Sonntag gibt es entsprechende halbstündliche Verbindungen zwischen Hamburg, Hannover und Kassel, zwischen Berlin, Halle und Erfurt sowie zwischen Erfurt, Nürnberg und München.

Im Grunde sollen die Start- und Zielbahnhöfe, Zwischenhalte und Fahrplantakte auf den wichtigsten ICE-Linien vereinheitlicht werden. «Auch sollen möglichst alle Fahrten der Linien jeweils mit derselben ICE-Baureihe erfolgen», teilte der Konzern mit. Das Ziel ist es, das System weniger komplex und in der Folge verlässlicher zu machen. Das Grundprinzip entspricht dem von S-Bahn-Systemen.

Neuer Zug mit stufenlosem Einstieg: ICE L

Die Fernverkehrsflotte wird im nächsten Jahr mit dem sogenannten ICE L erweitert. Die neuen Züge ermöglichen einen barrierefreien Einstieg an den Bahnhöfen und werden zunächst zwischen Berlin und Köln eingesetzt. Ab Mai verkehren sie auch zwischen Berlin, Hamburg und Westerland sowie ab Mitte Juli von Frankfurt über Nordrhein-Westfalen nach Sylt. Der erste ICE-L im Fahrgastbetrieb wird um 7.10 Uhr am Berliner Hauptbahnhof (Gleis 14) in Richtung Köln abfahren.

Die Tickets für den neuen Fahrplan sind seit Mitte Oktober buchbar. Es ist geplant, dass die Fahrpreise trotz gestiegener Kosten im nächsten Jahr nicht erhöht werden.

dpa