Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Mehrheit befürwortet Regierungs-Pläne für Wochenarbeitszeit

Statt an fünf Tagen die Woche je acht Stunden zu arbeiten lieber vier Tage mit je zehn Stunden? Das könnten die Pläne der Bundesregierung ermöglichen. Arbeitnehmer haben da so ihre Präferenzen.

38 Prozent der Arbeitnehmer befürworten Pläne der Bundesregierung, eine wöchentliche statt einer täglichen Höchstarbeitszeit einzuführen. (Symbolbild)
Foto: Sina Schuldt/dpa

Eine Mehrheit der Arbeitnehmer in Deutschland unterstützt die Einführung einer Wochenarbeitszeit. Laut einer Yougov-Umfrage für die Deutsche Presse-Agentur befürworteten 38 Prozent der Befragten die Pläne der Bundesregierung, eine wöchentliche statt einer täglichen Höchstarbeitszeit einzuführen. Jeder fünfte (20 Prozent) ist dagegen gegen den Vorstoß, 37 Prozent zeigen sich neutral.

Die Befürworter einer Wochenarbeitszeit geben hauptsächlich an, dass Arbeitnehmer dadurch flexibler seien – zum Beispiel, weil sie ein verlängertes Wochenende haben könnten (82 Prozent). Fast die Hälfte der Befürworter (44 Prozent) erwarten auch mehr Flexibilität für Arbeitgeber, da sie nicht mehr an die gesetzliche Höchstarbeitszeit von acht Stunden pro Tag gebunden wären.

Mehr oder weniger produktiv?

Etwa 20 Prozent der zustimmenden Arbeitnehmer sind der Meinung, dass eine Wochenarbeitszeit die Produktivität steigern würde. Im Gegensatz dazu glauben zwei Drittel der Gegner einer Wochenarbeitszeit, dass die Produktivität leiden würde, wenn Beschäftigte mehr als acht Stunden arbeiten. Für 61 Prozent der Gegner wäre eine längere tägliche Arbeitszeit zu belastend für die Arbeitnehmer.

Pro Woche vier Tage mit zehn Stunden Arbeitszeit?

Im Koalitionsvertrag des schwarz-roten Regierungsbündnisses heißt es, Beschäftigte und Unternehmen wünschten sich mehr Flexibilität: «Deshalb wollen wir im Einklang mit der europäischen Arbeitszeitrichtlinie die Möglichkeit einer wöchentlichen anstatt einer täglichen Höchstarbeitszeit schaffen – auch und gerade im Sinne einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf.» 

Eine Möglichkeit der Einführung einer Wochenarbeitszeit könnte sein, anstelle von fünf Acht-Stunden-Tagen pro Woche vier Zehn-Stunden-Tage zu arbeiten. Es sind jedoch auch andere Varianten möglich. Yougov hat für die repräsentative Umfrage vom 14. bis 16. Mai 2.027 Menschen befragt.

Eine Mehrheit (37 Prozent) der Befragten würde es vorziehen, jeweils zehn Stunden an vier Tagen zu arbeiten – bei gleichem Lohn. 28 Prozent favorisieren einen Acht-Stunden-Tag an fünf Tagen in der Woche. Die Befürworter des Acht-Stunden-Tages argumentieren hauptsächlich (60 Prozent), dass sie nicht länger als acht Stunden konzentriert arbeiten und produktiv sein könnten. Sie verweisen auch auf weniger Zeit für Familie, Hobbys und Freizeit am Tag (gut 40 Prozent).

Die Befragten, die jeweils zehn Stunden an vier Tagen arbeiten möchten, geben hauptsächlich an, dass sie dadurch mehr freie Tage hätten (80 Prozent). Darüber hinaus sind in dieser Gruppe 43 Prozent der Meinung, dass sich Familie und Beruf besser vereinbaren ließen. Etwa jeder Fünfte der Befürworter von zehn Stunden an vier Tagen glaubt an eine gesteigerte Produktivität.

dpa