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Mehrheit in Deutschland unzufrieden mit Verkehrsnetz

Die Deutschen gelten als Autofahrernation – und das Auto bleibt bislang auch das beliebteste Verkehrsmittel, auch wenn viele die Verbesserung des Schienennetzes für die dringlichste Aufgabe halten.

Laut einer neuen Umfrage hält eine Mehrheit der Bevölkerung Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur für notwendig.
Foto: Robert Michael/dpa

Laut einer Umfrage in Deutschland sind die meisten Menschen unzufrieden mit dem Zustand des Verkehrsnetzes. 62 Prozent unterstützen höhere staatliche Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur – selbst wenn dies zu Lasten von Kultur oder Sozialausgaben gehen würde.

Laut den Demoskopen von Yougov im Auftrag der HUK Coburg haben sie ermittelt. Mehr als ein Drittel – 35 Prozent – halten die Verbesserung des Schienennetzes für die wichtigste Aufgabe. 18 Prozent sind der Meinung, dass ein besseres Autostraßennetz Priorität haben sollte, 13 Prozent befürworten bessere Fahrradwege.

Die neue Ausgabe der jährlichen Erhebung zur Mobilität wurde heute von der Versicherung veröffentlicht. Im Januar und Februar wurden insgesamt 4101 Teilnehmer ab 16 Jahren befragt.

Mehr als zwei Drittel stimmten der Aussage zu, dass das deutsche Verkehrsnetz nicht dem eines modernen Industrielandes entspricht. Etwa 40 Prozent befürworteten niedrigere Fahrpreise für Bus und Bahn sowie eine Erweiterung des Angebots im öffentlichen Verkehr.

Viele sind skeptisch, dass Verkehrswende möglich ist

Eine Verlagerung von mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene hält laut Umfrage zwar mit 57 Prozent eine Mehrheit für sinnvoll – glaubt aber gleichzeitig nicht, dass das in Deutschland möglich ist. Lediglich 18 Prozent erklärten das zur «im Grundsatz richtigen Strategie, die auch funktioniert.» HUK Coburg-Vorstand Jörg Rheinländer forderte «Klarheit und Konsistenz bei staatlichen Programmen und Strategien».

Wie in den vorherigen Umfragen der letzten Jahre deutet jedoch nichts darauf hin, dass eine Mehrheit der Bevölkerung bereit wäre, auf das Auto zu verzichten: Mit 72 Prozent gaben genauso viele wie im Vorjahr an, dass Autos – ob mit herkömmlichem Motor, elektrisch oder mit einem anderen alternativen Antrieb – ihre persönlichen Kriterien bei der Wahl des Verkehrsmittels am besten erfüllen.

Elektroautos und Fahrräder an Beliebtheit verloren

Seit der Corona-Pandemie hat das Radfahren wieder stark an Beliebtheit verloren: Nur noch 16 Prozent nannten das Fahrrad als ihr bevorzugtes Verkehrsmittel, im zweiten Pandemiejahr 2021 waren es noch 26 Prozent gewesen.

Elektroautos haben laut Umfrage erneut an Popularität verloren. Lediglich 13 Prozent gaben an, dass für sie beim nächsten Autokauf nur noch ein E-Auto in Frage kommt. Im Jahr 2023 hatten dies noch 17 Prozent bejaht, im Jahr 2022 sogar 19 Prozent. Es gibt jedoch ein deutliches Altersgefälle in dieser Hinsicht. In der jüngeren Generation sind Elektroautos daher deutlich beliebter als bei Älteren.

dpa