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Mercedes verzeichnet teils deutliche Rückgänge

Mercedes hat zuletzt weniger Autos verkauft, vor allem von den teuren Top-Modellen. Das schlägt sich nun in den Geschäftszahlen nieder. Die Hoffnungen des Konzerns liegen auf der zweiten Jahreshälfte.

Mercedes-Benz schwächelt im Kerngeschäft. (Archivbild)
Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Angesichts mangelnder Nachfrage in China blickt Mercedes-Benz weniger optimistisch auf das Pkw-Geschäft. Nach dem schwachen ersten Quartal reichten die etwas besseren Zahlen im zweiten Jahresviertel nicht aus, um die ursprünglichen Aussichten für die größte Konzernsparte aufrechtzuerhalten. Unternehmenschef Ola Källenius sprach in einer Telefonkonferenz von einem «ziemlich harten» wirtschaftlichen Umfeld. Hoffnung gibt aber die starke Ergebnislage im Lieferwagen-Geschäft. 

Der Stuttgarter Autobauer wird nach einem langen Lauf vom Gegenwind bei den Pkw getroffen. Trotz des starken Anstiegs der durchschnittlichen Verkaufspreise in den vergangenen Jahren scheint dies nun ein Ende zu haben. Im zweiten Quartal fielen sie um vier Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf rund 70.900 Euro.

Die Gründe sind unter anderem die harte Konkurrenz in China und die Immobilienkrise in der Volksrepublik. Wohlhabende Kunden schauen daher genauer auf ihr Geld. Aber auch die schwierige Konjunkturlage in Europa macht Mercedes zu schaffen. “Das Unternehmen müsse weiter hart an den Kosten arbeiten, um seine Ziele zu erreichen”, sagte Källenius.

Umsatz und Gewinn rückläufig 

Der Umsatz im zweiten Quartal sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp vier Prozent auf 36,7 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel um fast ein Fünftel auf etwas mehr als vier Milliarden Euro. Das Konzernergebnis verringerte sich unter dem Strich um knapp 16 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro.

Die bereinigte Marge vor Zinsen und Steuern, also der Anteil des Gewinns im Tagesgeschäft am Umsatz, betrug von April bis Juni im wichtigen Autogeschäft 10,2 Prozent – und lag somit mehr als drei Prozentpunkte unter dem starken Vorjahreswert. Im zweiten Quartal sanken die Verkäufe der besonders lukrativen Top-Modelle sowie der Gesamtabsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal, auch im wichtigen Markt China.

Verbesserung im zweiten Halbjahr erwartet

Im Durchschnitt hatten Analysten auch etwas höhere Margen erwartet. Das Management um Källenius hat die Renditeprognose für die Autosparte am oberen Ende des Bereichs gesenkt. Nun wird ein Wert von 10 bis 11 Prozent erwartet. Zuvor waren 10 bis 12 Prozent geplant.

Es läuft bei den Lieferwagen besser als erwartet. Trotz eines Rückgangs im Absatz stieg das operative Ergebnis. Die neuen Modelle sorgten für höhere Preise und die Materialkosten sanken.

Die Prognose für den auf Vorjahresniveau erwarteten Gesamtumsatz und das voraussichtlich leicht sinkende Ergebnis vor Zinsen und Steuern bestätigte der Konzern hingegen. «Wir gehen davon aus, dass sich der Absatz und der Modellmix in der zweiten Jahreshälfte verbessern werden – unterstützt durch weitere Markteinführungen, insbesondere im Top-End-Segment», wird Källenius in einer Mitteilung zitiert. Der Anteil elektrifizierter Autos (Elektro und Hybrid) dürfte 2024 in der Spitze aber nur noch bei 20 Prozent liegen und nicht mehr bei 21 Prozent.

dpa