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Milliardenverlust bei Bayer: Aktie fällt auf 20-Jahres-Tief

Wer Mitte des vergangenen Jahrzehnts Bayer-Aktien gekauft hat, hat enorme Verluste erlitten. Der Dax-Konzern kämpft mit einem schwachen Agrargeschäft. Die Reaktion an der Börse ist deutlich.

Das Bayer-Kreuz, das Logo des Unternehmens, leuchtet auf dem Werksgelände von Bayer in Leverkusen.
Foto: Thomas Banneyer/dpa

Der Aktienkurs des Agrarchemie- und Pharmakonzerns Bayer ist nach schwachen Geschäftszahlen und einer Prognosesenkung auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren gefallen. Die Anteilsscheine fielen an der Börse um 14 Prozent auf etwas über 21 Euro. Bayer-Chef Bill Anderson erklärte, dass die Marktentwicklung im Agrarbereich schlechter als erwartet sei, insbesondere in Lateinamerika. Zudem seien die Preise im Pflanzenschutzgeschäft weiterhin unter Druck. Die Aussichten für das kommende Jahr sind zurückhaltend.

Bayer hat seine Erwartungen für das Gesamtjahr aufgrund der Übernahme des US-Rivalen Monsanto im Jahr 2018 und der damit verbundenen Glyphosat-Klagen herabgesetzt. Die Rechtsstreitigkeiten verursachen Milliardenkosten für das Unternehmen.

Monsanto-Kauf ein teurer Flop

Die Firma konnte sich nie vollständig aus dem Abwärtstrend von Monsanto befreien. Seit Sommer 2018 ist der Börsenwert von Bayer von knapp 92 Milliarden Euro auf zuletzt nur noch etwa 21 Milliarden Euro gesunken. Im Jahr 2015 – also bevor die Monsanto-Übernahme 2016 eingeleitet wurde – war Bayer zwischenzeitlich der wertvollste Konzern Deutschlands, damals war er rund 120 Milliarden Euro wert.

Erneut Milliardenverlust

Der Umsatz des Konzerns sank im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Prozent auf 9,97 Milliarden Euro. Nur die Sparte für rezeptfreie Medikamente konnte den Umsatz leicht steigern. Das bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel um fast 30 Prozent auf 939 Millionen Euro. Es entstand ein Verlust von knapp 4,2 Milliarden Euro, im Vergleich zu einem Minus von 4,57 Milliarden vor einem Jahr. Dieser erneute Verlust ist hauptsächlich auf Abschreibungen in der Agrarsparte zurückzuführen.

In der Agrarchemie-Sparte, die nun Teil von Monsanto ist, hat Bayer im dritten Quartal Abschreibungen in Höhe von fast 3,3 Milliarden Euro vorgenommen. Seit der Übernahme von Monsanto im Jahr 2018 belaufen sich die Abschreibungen auf den Firmenwert in diesem Bereich laut Bayer insgesamt auf 12,9 Milliarden Euro.

dpa