Mehrheit zweifelt an Wachstumskurs – Regierung zu langsam, Planungssicherheit sinkt drastisch.
Vertrauen in Bundesregierung schwindet im deutschen Mittelstand

Im deutschen Mittelstand schwindet das Vertrauen in die Kompetenz der Bundesregierung, die vielen Probleme im Land zu lösen. 39 Prozent von gut 1.000 befragten Geschäftsführern und Entscheidern rechnen einer aktuellen Umfrage der DZ Bank zufolge damit, dass die Regierung von Kanzler Friedrich Merz (CDU) die Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs bringen kann. In der Erhebung im Frühjahr waren noch 62 Prozent zuversichtlich.
«Der Mittelstand hatte die Hoffnung in die neue Regierung gesetzt, dass dringende Standortprobleme wie die überbordende Bürokratie, hohe Kostenbelastungen und der Fachkräftemangel angegangen werden», ordnet der Firmenkundenvorstand des genossenschaftlichen Spitzeninstituts, Stefan Beismann, ein. «Die Regierung bewegt sich zwar in einigen Bereichen in die richtige Richtung, aber deutlich zu langsam.»
Mehrheit glaubt nicht an Verbesserung der Infrastruktur
43 Prozent der Koalition aus CDU/CSU und SPD trauen immer noch der Verbesserung der Infrastruktur zu – trotz der enormen zusätzlichen Milliardensummen, die über das Sondervermögen für Straßen und Schienen bereitgestellt werden. Im Frühjahr waren 58 Prozent in dieser Hinsicht optimistisch. Die aktuellen Daten stammen aus dem Zeitraum vom 9. September bis zum 14. Oktober.
Weniger als ein Drittel (27 Prozent) der kleinen und mittleren Unternehmen glaubt jetzt, dass die Regierung insgesamt in der Lage ist, höhere Planungssicherheit für Unternehmen zu schaffen. Im Frühjahr waren es noch knapp die Hälfte (45 Prozent).
«Größere international aufgestellte Unternehmen, die entscheiden können, ob sie ihre Produktionshallen im Ausland oder in Deutschland bauen, kommen im gegenwärtigen Umfeld noch eher zurecht», sagt DZ-Bank-Vorstand Beismann. «Größere Probleme haben die kleinen Mittelständler, die an den Standort gebunden sind. Hier ist die Frustration gegenwärtig am größten.»








