Experten beweisen Lebensretterqualitäten – Schiffe können wieder die Mosel befahren, nachdem kaputte Technikwunder instand gesetzt wurden.
Rekordzeit: Moselschleuse Müden wieder für Schiffsverkehr geöffnet
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Die Moselschleuse Müden ist acht Wochen nach einem Unfall wieder für den Schiffsverkehr freigegeben. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos) fuhr auf der MS Mainz durch das neu eingebaute Schleusentor. «Die Havarie hat uns einmal mehr vor Augen geführt, dass Flüsse Lebensadern sind – womit unsere Experten definitiv Lebensretterqualitäten bewiesen haben», sagte Wissing einer Mitteilung zufolge.
«Denn dem Team ist nicht nur das Weihnachtswunder gelungen, alle Schiffe und die Menschen an Bord vor Heiligabend per Notschleusung sicher durch die havarierte Schleuse zu bringen», betonte der Minister, «sie konnten das kaputte Technikwunder auch in Rekordzeit wieder instand setzen.»
Früher fertig als erwartet
Nach acht Wochen Stillstand ist die Mosel nun wieder vollständig befahrbar für Schiffe. Die Reparatur an der Schleuse wurde schneller abgeschlossen als erwartet. Kurz nach dem Unfall am 8. Dezember wurde erwartet, dass die Sperrung bis Ende März andauern würde.
Dass es nun zwei Monate vorher so weit ist, hat mehrere Gründe. An der Schleuse wurde zunächst im 24-Stunden-Betrieb gearbeitet. 16 Mitarbeiter des Bauhofs in Trier haben insgesamt 1.600 Stunden gearbeitet, um die beiden Torflügel fertig zu machen. Einige haben auf ihren Urlaub verzichtet. Die Dillinger Hütte hat Stahlteile hergestellt.
Freude und Erleichterung
Der Vorfall Anfang Dezember sorgte wochenlang für Unruhe in der Wirtschaft. Etwa 70 Schiffe saßen auf der Mosel fest und mussten dringend geschleust werden. Ein bedeutender Transportweg für zahlreiche Rohstoffe und Güter war plötzlich blockiert. Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt gegen einen 27-Jährigen wegen des Verdachts der Gefährdung des Schiffsverkehrs.
Das benachbarte Luxemburg reagierte mit Freude und Erleichterung auf die jetzige Freigabe. Dass die Wiederinbetriebnahme im Februar erfolge und nicht erst im März, sei das Ergebnis einer «exzellenten Zusammenarbeit» aller Beteiligten, teilte Yuriko Backes mit, Ministerin für Mobilität und öffentliche Arbeiten. Alle hätten «mit großem Engagement an der raschen Wiederherstellung dieser essenziellen Infrastruktur» gearbeitet.