Mittelgroße Städte wie Lübeck, Rostock und Regensburg zählen zu den kostspieligsten Wohnorten, obwohl die Preise für Wohnungen gefallen sind.
Große Preisunterschiede auf dem deutschen Immobilienmarkt

Günstiges Wohnen auf dem Land, teure Metropolen: Am deutschen Immobilienmarkt gibt es ein großes Gefälle – aber auch mittelgroße Städte wie Lübeck, Rostock und Regensburg gehören zu den teuersten Wohnorten gemessen an den regionalen Einkommen. Dies zeigt der Wohnatlas von Postbank und dem Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut (HWWI), in dem die Miet- und Kaufkosten für die 400 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte mit den regionalen Einkommen verglichen wurden.
Laut der Postbank mussten Käufer im Jahr 2024 für eine 70-Quadratmeter-Wohnung im Bestand 18,3 Prozent des durchschnittlichen verfügbaren Haushaltseinkommens für die Kreditfinanzierung aufwenden. Obwohl die Preise für Wohnungen leicht gesunken sind, haben Mieter eine erhöhte Belastung gespürt. Sie mussten im Durchschnitt 14,1 Prozent ihres Haushaltseinkommens für die Nettokaltmiete einer solchen Wohnung ausgeben – im Vergleich zu 13,9 Prozent im Jahr 2023.
Berlin genauso teuer wie München
25 Prozent der Haushalte leben in einer von 56 Regionen mit sehr hohen Kaufpreisen. An erster Stelle steht München, wo 43,6 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens von geschätzten 71.534 Euro für die Kreditfinanzierung aufgewendet werden. Berlin liegt mit 43,3 Prozent fast gleichauf – obwohl die Kaufpreise dort im Durchschnitt niedriger sind, ist auch das mittlere Einkommen niedriger, das im Jahr 2024 laut Postbank bei 48.257 Euro lag. In Bezug auf die Mietbelastung liegt Berlin sogar vor München (27,1 vs. 25,5 Prozent).
In den Top 10 der teuersten Wohnorte folgen Hamburg und Frankfurt. Danach kommen die Universitätsstädte Heidelberg und Freiburg sowie Potsdam, wo Wohnungskäufer 2024 rund 35 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens für die Finanzierung aufwenden mussten. In Regensburg, Lübeck und Rostock sind es immer noch über 30 Prozent für den Kauf und rund ein Fünftel, das für die Miete ausgegeben werden muss – wegen relativ niedriger Einkommen.
Wo die billigsten Wohnorte liegen
Es gibt viele preiswerte Regionen in Deutschland, die im Gegensatz zu den sehr teuren Wohnorten stehen, wo laut Postbank 23 Prozent der Haushalte leben. Diese Regionen umfassen weite Teile von Nord- und Ostdeutschland, Teile von Nordrhein-Westfalen, das westliche Rheinland-Pfalz sowie Teile des Schwarzwalds und des Bayerischen Walds. In 130 Landkreisen und kreisfreien Städten reicht weniger als 15 Prozent des durchschnittlichen verfügbaren Haushaltseinkommens vor Ort aus, um den Kredit für eine 70-Quadratmeter-Bestandswohnung zu bedienen.