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Geopolitische Sorgen drücken Dax ins Minus

Israel greift Iran an, Aktienmärkte reagieren negativ. Experten raten zu Vorsicht bei neuen Engagements.

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland.
Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

Der vermutete Angriff Israels auf den Iran hat die geopolitischen Sorgen der Anleger vor dem Wochenende verstärkt.

Die Korrektur setzte sich im Dax fort, der Leitindex schloss mit einem Minus von 0,56 Prozent bei einem Stand von 17.737,36 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Werte verlor 0,76 Prozent auf 25.989,86 Zähler und verzeichnete damit seinen dritten Wochenverlust in Folge.

Israel hat nach übereinstimmenden Medienberichten als Reaktion auf den Großangriff vom vergangenen Wochenende eine Vergeltungsaktion gegen den Iran ausgeführt. Die «New York Times» berichtete von einer israelischen Militäraktion am frühen Morgen im Iran und berief sich dabei auf zwei israelische und drei iranische, namentlich nicht genannte Regierungsmitarbeiter.

Der Dax hat seit seinem Rekordhoch Anfang des Monats bei 18.567 Punkten mittlerweile viereinhalb Prozent verloren. Außerdem wurde die sogenannte 50-Tage-Durchschnittslinie als Unterstützung durchbrochen. Diese Linie wird von Charttechnikern als Indikator für den mittelfristigen Trend angesehen.

Marco Valli, Volkswirt und Aktien-Experte der italienischen Bank Unicredit, schrieb, dass der Einbruch an den weltweiten Aktienmärkten noch eine Weile andauern könnte. Er empfiehlt Investoren, sich mit neuen Aktien-Engagements zurückzuhalten, bis sich die derzeitige volatile Marktsituation stabilisiert hat.

Zum Ende der Woche fielen die Vorzugsaktien von Sartorius nach ihrem Kursrutsch am Vortag um weitere 2,6 Prozent. Der Pharma- und Laborzulieferer enttäuschte die Anleger am Donnerstag mit schwachen Quartalszahlen.

Die Aktien von Befesa fielen um 5,7 Prozent. Die US-Bank Morgan Stanley äußerte sich skeptisch zu den Anteilen des Industrie-Recyclers.

Chipwerte waren im Rückgang. Aufgrund der Probleme im Markt für Smartphones und Laptops erwartet der weltweit größte Chiphersteller TSMC in diesem Jahr eine schwächere Entwicklung der Halbleiter-Branche als zuvor. In Deutschland sanken Infineon um 2,4 Prozent und Aixtron um 4,6 Prozent.

Süss Microtec gewann jedoch 6,5 Prozent. Die Investmentbank Stifel hatte die Papiere des Ausrüsters der Halbleiterbranche zum Kauf empfohlen. Am Donnerstag waren Süss Microtec nach der Veröffentlichung vorläufiger Quartalszahlen stark gestiegen, hatten dann aber nur leicht höher geschlossen.

Nach dem Börsenschluss wurde der Euro zu 1,0660 US-Dollar gehandelt. Der Referenzkurs der Europäischen Zentralbank lag am Nachmittag bei 1,0653 (Donnerstag: 1,0679) US-Dollar. Somit kostete der Dollar 0,9387 (0,9364) Euro.

Die Umlaufrendite am Rentenmarkt stieg von 2,49 Prozent am Vortag auf 2,51 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,16 Prozent auf 124,48 Punkte. Der Bund-Future fiel um 0,03 Prozent auf 131,12 Zähler.

dpa