Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Nächstes US-Gericht sieht bei Google illegales Monopol

Google geriet in den vergangenen Jahren verstärkt unter Druck von Wettbewerbshütern in den USA. Jetzt muss der Konzern vor Gericht schon die zweite Schlappe einstecken.

In dem Verfahren ging es um Plattformen zum Platzieren von Online-Werbung. (Archivbild)
Foto: Andrej Sokolow/dpa

Google wurde innerhalb weniger als eines Jahres zum zweiten Mal in einem US-Gerichtsprozess als illegaler Monopolist eingestuft. Der Fall betraf Technologien für das Platzieren von Online-Werbeanzeigen.

Richterin Leonie Brinkema im US-Bundesstaat Virginia hat entschieden, dass Google durch unfairen Wettbewerb eine Monopolposition bei einigen Plattformen (Ad Server und Ad Exchange) erlangt hat. Der Konzern habe Produkte gebündelt, um Kunden den Wechsel zu erschweren. Über mögliche Konsequenzen wird erst in einem weiteren Prozess entschieden. Die US-Regierung hat somit mit ihrer Klage aus dem Jahr 2023 in Bezug auf zwei von drei Werbemärkten Recht bekommen.

Google sieht wichtigen Teilerfolg

Die Anwälte des US-Justizministeriums konnten die Richterin nicht überzeugen, dass die Übernahmen der Anzeigenplattformen Doubleclick 2008 und Admeld 2011 ein wettbewerbsfeindliches Verhalten von Google waren. Die Zukäufe halfen dem Konzern, die Monopol-Position in angrenzenden Geschäftsbereichen zu stärken, aber allein betrachtet bewiesen sie nicht, dass Google ein Monopol durch Ausgrenzung erreicht hatte. Daher halten Google-Anwälte es für unwahrscheinlich, dass die Regierung eine Zerschlagung des Werbegeschäfts mit einer Trennung von Doubleclick und Admeld fordern könnte.

Der Konzern betrachtet das Verfahren damit als «zur Hälfte gewonnen». Google will dennoch gegen das Urteil in Berufung gehen. Anzeigenkunden hätten viele Optionen, und sie entschieden sich für Google, weil die Werkzeuge des Konzerns zum Platzieren von Werbung einfach, günstig und effizient seien, hieß es in einer ersten Reaktion.

Trennung von Chrome und Android im Gespräch

Im vergangenen August erlitt Google eine bedeutende Niederlage gegen US-Wettbewerbshüter. Ein Richter in Washington entschied, dass der Konzern ein Monopol bei der Internet-Suche hat und es mit unfairen Methoden gegen Konkurrenz verteidigt hat. Google hat Berufung in diesem Fall angekündigt. Nächste Woche soll ein Prozess über die Konsequenzen dieses Urteils beginnen. Das US-Justizministerium fordert, dass Google gezwungen wird, sich vom Geschäft mit dem Webbrowser Chrome und dem Mobil-Betriebssystem Android zu trennen.

dpa