Behörde begründet Rückgang mit Wärmepumpen, E-Fahrzeugen und mildem Winter. CO2-Zertifikate-Verkauf ohne Kohlesektor um 3,2% gesunken.
CO2-Ausstoß in Deutschland sinkt im nationalen Emissionshandel,Entwicklung durch Wärmepumpen und E-Fahrzeuge, milden Winter und steigende Preise für CO2-Zertifikate.
Im Jahr 2021 ist der CO2-Ausstoß des Autoverkehrs und anderer Wirtschaftsbereiche in Deutschland gesunken. Laut der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) im Umweltbundesamt wurden im nationalen Emissionshandel (nEHS) Zertifikate über 282,8 Millionen Tonnen CO2 abgegeben, was einem Rückgang von zwei Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht. Diese Zahlen sind vorläufig.
Es handelt sich um den Verkehr – wie die Betreiber von Raffinerien, deren Benzin und Diesel an der Tankstelle verkauft wird – und um Wärme, also die Verkäufer von Öl und Gas zum Heizen. Insgesamt sind es etwa 1900 Unternehmen, die teilnehmen müssen.
Die Entwicklung wurde von der Behörde damit erklärt, dass der Anteil von Wärmepumpen zunimmt, bei denen Strom anstelle von fossilen Brennstoffen verwendet wird, und dass es mehr Elektrofahrzeuge auf den Straßen gibt. Außerdem war der Winter 2023 relativ mild, daher heizten Besitzer von Öl- und Gasheizungen nicht so viel wie in kalten Jahren.
CO2-Preis steigt
Unternehmen müssen für jede Tonne CO2, bei der sie als sogenannter Inverkehrbringer fungieren, ein Zertifikat vorlegen. Dieses erwerben sie von einer Behörde, wobei der Preis schrittweise steigt: Im Jahr 2021 waren es 25 Euro pro Tonne CO2, 2023 sind es 30 Euro, 2024 45 Euro und 2025 55 Euro. Das System zielt darauf ab, die Luftverschmutzung zu bepreisen und somit Anreize für klimafreundliche Geschäfte zu schaffen.
Seit fast zwanzig Jahren existiert der europäische Emissionshandel, der die energieintensive Industrie und die Betreiber von Kraftwerken einschließt. Unabhängig davon wurde 2021 in Deutschland der nationale Emissionshandel eingeführt. Er umfasst Wirtschaftsbereiche, die nicht vom EU-System erfasst werden.
Einnahmen sollen Klimaschutz stärken
Die Reichweite des nationalen Systems wurde im Jahr 2023 erweitert, so dass nun auch die Kohlenutzung von kleinen Unternehmen einbezogen wird – wie z.B. kleine Eisengießereien, die weiterhin auf Steinkohle setzen. Dies führte zu einer erhöhten Nachfrage von 3,5 Millionen Zertifikaten im vergangenen Jahr (also etwa 1,2 Prozent aller verkauften Zertifikate).
Wenn man die für diesen Kohlebereich erforderlichen Zertifikate abzieht, ist der Verkauf von Zertifikaten im Jahr 2023 ohne diesen Sondereffekt tatsächlich um 3,2 Prozent gesunken und nicht nur um zwei Prozent.
Das Geld wird in den Klima- und Transformationsfonds (KTF) investiert, aus dem Maßnahmen zur Energiewende und zum Klimaschutz finanziert werden. Laut Bundesregierung werden damit unter anderem die energetische Sanierung von Gebäuden, die Dekarbonisierung der Industrie sowie der Ausbau erneuerbarer Energien, Elektromobilität und Ladeinfrastruktur unterstützt.