Nestlé-Kunden müssen sich auf weitere Preissteigerungen einstellen: Auch im zweiten Halbjahr 2025 will der Konzern in bestimmten Märkten die Preise für einzelne Produkte erhöhen. Das teilte Laurent Freixe, Chef von Nestlé, am Donnerstag in einer Medienrunde mit. Besonders bei Produkten wie Kaffee und Schokolade seien die Rohstoffpreise weiterhin hoch – und diese Kosten würden teilweise an die Verbraucher weitergegeben.
Nestlé kündigt neue Preiserhöhungen an
Kaffee und Kakao treiben Preise – Gewinnmarge schrumpft
Die deutlichsten Preisaufschläge hat Nestlé bereits im ersten Halbjahr durchgesetzt. Doch das reichte nicht aus, um die explodierenden Kosten vollständig abzufedern. Die Bruttogewinnmarge des Unternehmens ist zurückgegangen. Grund dafür sind laut Nestlé vor allem die gestiegenen Preise für Kaffee und Kakao – zwei wichtige Zutaten im Nestlé-Imperium.
„Wir haben früh reagiert, um die höheren Rohstoffpreise aufzufangen“, so Freixe. Dennoch sei es nicht gelungen, alle Mehrkosten aufzufangen – mit spürbaren Folgen für das Geschäftsergebnis.
Gewinn geht deutlich zurück – Milliardenverlust trotz Preissteigerungen
Obwohl Nestlé viele Produkte teurer machte, schrumpfte der Gewinn: Der Reingewinn fiel im ersten Halbjahr um satte 10,3 Prozent auf 5,07 Milliarden Schweizer Franken. Auch der operative Gewinn sank – um rund 7,1 Prozent auf 7,29 Milliarden Franken. Die Gewinnmarge ging auf 16,5 Prozent zurück.
Hauptverantwortlich für diese Entwicklung seien nicht nur die Rohstoffpreise, sondern auch höhere Marketingkosten und ungünstige Währungseinflüsse.
Wachstum nur durch Preiserhöhungen
Beim Umsatzwachstum konnte Nestlé leicht zulegen – allerdings nicht durch mehr verkaufte Ware, sondern vor allem durch Preisaufschläge. Das organische Wachstum stieg leicht auf 2,9 Prozent, nach 2,8 Prozent im ersten Quartal. Besonders Marken wie Nespresso und KitKat trugen durch höhere Preise zum Anstieg bei.
Ausblick bleibt vage – Ziele bleiben bestehen
Für das kommende Jahr wollte Nestlé-Chef Freixe keine klare Prognose zur Preisentwicklung abgeben. „Das ist ein Blick in die Kristallkugel“, sagte er. Zwar zeichne sich eine gewisse Beruhigung bei den Preisen für Kaffee und Kakao ab – aber auf nach wie vor sehr hohem Niveau.
Trotz aller Herausforderungen hält Nestlé an seinen Jahreszielen fest – ein klares Zeichen, dass das Unternehmen weiterhin auf seine globale Marktstellung und Preismacht setzt.