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Nestlé plant weltweit 16.000 Stellenabbau in zwei Jahren

Neuer Chef beschleunigt Wachstum und setzt auf Kosteneinsparungen für das Unternehmen.

Der neue Nestlé-Chef setzt den Rotstift an. (Archivbild)
Foto: Laurent Gillieron/KEYSTONE/dpa

Der größte Nahrungsmittelkonzern der Welt, Nestlé, plant, in den nächsten zwei Jahren weltweit 16.000 Stellen abzubauen. Dies gab der neue CEO Philipp Navratil bekannt. Trotzdem konnte Nestlé im dritten Quartal sein Wachstum erheblich steigern. Das Unternehmen liegt im Zeitplan, um seine Jahresziele zu erreichen. In den ersten neun Monaten des Jahres 2025 erzielte Nestlé insgesamt einen Umsatz von rund 65,87 Milliarden Franken (70,88 Mrd Euro), wie das Unternehmen mitteilte. Dies entspricht einem organischen Wachstum von 3,3 Prozent – mehr als von Analysten erwartet.

Im dritten Quartal betrug das organische Wachstum 4,3 Prozent, im Vergleich zu 3,0 Prozent im vorherigen Quartal. Dies war erneut hauptsächlich auf Preiserhöhungen von 2,8 Prozent zurückzuführen.

Sparprogramm angekündigt

Gleichzeitig setzt Navratil auf Kosteneinsparungen. Von den 16.000 Stellen, die über zwei Jahre abgebaut werden, entfallen etwa 12.000 auf Büroangestellte in verschiedenen Funktionen und Regionen, was bis Ende 2027 jährliche Einsparungen von 1,0 Milliarden Franken bringen soll. Weitere rund 4000 Stellen sollen im Rahmen von Produktivitätsinitiativen in Produktion und Lieferkette gestrichen werden.

«Die Welt verändert sich – und Nestlé muss sich schneller verändern», sagte Navratil. Dazu gehörten auch schwierige, aber notwendige Entscheidungen, die eine Reduktion der Belegschaft in den nächsten zwei Jahren beinhalte. «Zusammen mit weiteren Maßnahmen arbeiten wir daran, unsere Kosten deutlich zu senken, und erhöhen heute unser Sparziel bis Ende 2027 auf 3,0 Milliarden Franken.»

Navratil hat vor anderthalb Monaten kurzfristig den Chefposten von Laurent Freixe übernommen. Freixe wurde nach einem Jahr im Amt wegen einer verheimlichten Beziehung mit einer Mitarbeiterin und Begünstigungsvorwürfen entlassen. Auch Verwaltungsratspräsident Paul Bulcke trat daraufhin vorzeitig zurück und übergab den bisherigen Vize Pablo Isla.

Die Erwartungen an Navratil und Isla sind hoch. Nach Jahren mit schwachem Wachstum und Führungsfehlern soll das Duo wieder mehr Dynamik bringen und aufs Tempo drücken.

dpa