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Netflix gewinnt mehr als neun Millionen Abonnenten hinzu

Netflix stellte sich auf Einbußen nach dem Vorgehen gegen das Teilen von Passwörtern ein. Doch Quartal für Quartal zeigt sich, dass viele Trittbrettfahrer lieber zahlen, statt Netflix aufzugeben.

Netflix hat nun weltweit 269,6 Millionen zahlende Kunden.
Foto: Andrej Sokolow/dpa

Netflix wächst weiterhin ungebremst mit dem Vorgehen gegen Passwort-Trittbrettfahrer und ist zuversichtlich, zukünftig weitere Preiserhöhungen durchsetzen zu können. Im letzten Quartal wurden 9,33 Millionen neue Abonnenten hinzugefügt. Der Marktführer im Videostreaming übertraf damit deutlich die Erwartungen von Analysten, die im Durchschnitt mit einem Plus von rund 4,9 Millionen Kunden gerechnet hatten. Der anhaltende Zustrom von Nutzern bringt Netflix in eine starke Position, während Konkurrenten wie Disney+ oder Paramount+ um die Rentabilität kämpfen.

Zugleich will Netflix weiter viele Filme produzieren – und zeigt sich auch offen für Sport-Deals zum angemessenen Preis. «Wir sind nicht gegen Sport, sondern für profitables Wachstum», sagte Co-Chef Ted Sarandos nach Vorlage von Quartalszahlen. Man werde Chancen in immer mehr Bereichen ergreifen – aber mit Kostendisziplin. Sarandos wies zugleich einen Medienbericht zurück, wonach Netflix bei den teuren Filmproduktionen auf die Bremse treten wolle. Man wolle nicht weniger Filme machen – aber bessere.

Netflix habe noch viel Freiraum, den Dienst attraktiver zu machen – «und dann die Leute zu bitten, etwas mehr Geld zu bezahlen», sagte der zweite Co-Chef Greg Peters. Netflix hatte vergangene Woche nach Preiserhöhungen in anderen Ländern die Tarife auch in Deutschland erhöht. Das teuerste «Premium»-Abo mit 4K-Bildqualität und 3D-Sound kostet nun 19,99 Euro statt zuvor 17,99 Euro. Dagegen bleibt der Preis des Abonnements mit Werbung unverändert bei 4,99 Euro im Monat. In den USA kostet das «Premium»-Abo 22,99 Dollar.

Netflix will nicht mehr über Abozahlen informieren

Netflix hat jetzt weltweit 269,6 Millionen zahlende Kunden. Ab dem nächsten Jahr wird der Dienst nicht mehr jedes Quartal über die aktuelle Abonnentenzahl informieren. Dies war bisher ein wichtiger Indikator für den Wettbewerb mit anderen Streaming-Anbietern. Die Netflix-Aktie fiel am Donnerstag nach dem Börsenschluss um 4,76 Prozent.

Netflix behauptet, dass die reinen Kundenzahlen aufgrund der verschiedenen Abonnementmodelle nicht mehr so aussagekräftig sind wie früher. Stattdessen möchte man über die finanzielle Situation mit Umsatz und Gewinn sowie über die Beliebtheit einzelner Serien und Filme informieren.

Wachstum soll weitergehen

Der Dienst signalisierte gleichzeitig, dass das Wachstum fortgesetzt wird. Obwohl der Dienst für das laufende Quartal etwas schwächere Kundenzuwächse prognostizierte, wurde ein Umsatzplus von etwa 16 Prozent im Jahresvergleich in Aussicht gestellt. Im vergangenen Quartal stiegen die Erlöse um etwa 15 Prozent auf 9,37 Milliarden Dollar (8,8 Milliarden Euro). Der Quartalsgewinn stieg von 1,3 Milliarden Dollar vor einem Jahr auf 2,33 Milliarden Dollar.

Getragen wird das Wachstum von der Popularität der Serien und Filme von Netflix. In den kommenden Monaten will der Dienst unter anderem mit einer neuen Staffel der Serie «Bridgerton» und einem neuen «Beverly-Hills-Cop»-Film mit der Rückkehr von Eddie Murphy zu seiner Paraderolle punkten. 

dpa