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Neue Luxussteuer beschäftigt deutsche Autobauer in China

China lässt mit einer Steueränderung deutsche Premium-Autobauer aufhorchen. Im wichtigsten Automarkt der Welt könnte es noch schwieriger werden. Was sagen Mercedes, BMW, Porsche und Audi dazu?

In China sind einige deutsche Autobauer im Luxussegment unterwegs und damit von der neuen Regelung betroffen. (Symbolbild)
Foto: Johannes Neudecker/dpa

Eine Änderung der Luxussteuer in China beschäftigt derzeit die großen deutschen Premium-Autobauer. Das chinesische Finanzministerium hat vor etwa einer Woche eine Änderung der Steuerregelung für Luxusautos angekündigt, wodurch die Grenze, ab der die Steuer fällig wird, von bisher 1,3 Millionen Yuan (derzeit etwa 154.000 Euro) gesenkt wurde. Seit letztem Sonntag ist die neue Regelung in Kraft und wird vor allem den chinesischen Marken zugute kommen, die in der Oberklasse tätig sind und bisher unterhalb des Grenzwerts lagen.

Nicht nur Autos mit Verbrennungsmotor sind betroffen, sondern auch Elektrofahrzeuge mit einem Preis über 900.000 Yuan (derzeit etwa 107.000 Euro), wie von der Behörde angegeben. Die Regelung gilt für Neufahrzeuge, jedoch nicht für Gebrauchtwagen. Deutsche Autohersteller, die im größten Automarkt der Welt für das Premiumsegment produzieren, sind ebenfalls betroffen. Dazu gehören Mercedes-Benz, Porsche, Audi und BMW.

Was die deutschen Autobauer dazu sagen

Bei BMW geht man davon aus, dass die Veränderung keine großen Auswirkungen haben wird. Wer sich ein solches Auto kauft, wird sich auch vom Aufpreis tendenziell nicht abschrecken lassen, sagte eine Sprecherin. Die neue Steuerpolitik für Luxusfahrzeuge betrifft nur eine begrenzte Anzahl von Audi-Modellen, die in China verkauft werden, teilte Audi mit. Audi beobachtet weiterhin die Marktentwicklungen und passt bei Bedarf seine Strategie an, um die Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten.

Porsche untersucht derzeit die Einzelheiten der Richtlinie und potenzielle Auswirkungen auf das Geschäft, wie ein Sprecher des Sportwagenherstellers mitteilte. In Zusammenarbeit mit seinen Handelspartnern sucht Porsche nach Lösungen, um die Interessen der unmittelbar betroffenen Kunden zu schützen. Mercedes-Benz hat sich auf Anfrage nicht dazu geäußert.

Experte: Wird nicht spurlos an deutschen Herstellern vorbeigehen

Insgesamt werde die neuen Regelungen nicht spurlos an den deutschen Herstellern vorbeigehen, sagte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Weil genau die Fahrzeuge betroffen seien, bei denen die Deutschen in China heute noch die Nase vorn hätten, nämlich bei den großmotorigen Verbrennern. Alle seien betroffen, wenn auch in unterschiedlichem Maße.

Chinas Verband für Personenkraftwagen hielt die neue Regelung als «vernünftig». Die Zahl der Luxusfahrzeuge mache auf dem chinesischen Automarkt etwa ein Tausendstel aus, hatte Verbandspräsident Cui Dongshu in einem Online-Beitrag kurz nach dem Bekanntwerden geschrieben. In den vergangenen Jahren seien die Auto-Importe zudem stark gesunken.

dpa