Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Energiemärkte aufgewühlt. Bei Strom hat sich die Lage wieder normalisiert, bei Gas sieht es anders aus.
Neuer Index: Wie entwickeln sich Strom- und Gaspreise?
Private Haushalte haben jetzt die Möglichkeit, sich bei der Bundesnetzagentur über die allgemeine Preisentwicklung bei Strom und Erdgas zu informieren. Die Behörde veröffentlicht auf ihrer Datenplattform Smard ab sofort zu Monatsbeginn einen Strom- und einen Gaspreisindex.
Laut der Netzagentur in Bonn bieten die Daten einen Überblick über die Preisentwicklung für Haushaltskunden und ermöglichen bereits zu Monatsbeginn einen Ausblick auf die weitere Entwicklung.
«Extremes Preisniveau weitgehend überwunden»
«Aktuell zeigt sich, dass wir das extreme Preisniveau des Krisenjahres 2022 weitgehend überwunden haben», erklärte Behördenpräsident Klaus Müller. Insbesondere die durchschnittlichen Strompreise hätten sich wieder stabilisiert und sich dem Vorkrisenniveau deutlich angenähert.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine war die Ursache für teilweise extreme Preisanstiege. Dies führte zu großer Unsicherheit auf den Energiemärkten, wodurch die Beschaffungskosten vor allem für Erdgas und Strom stiegen.
Die Indizes vergleichen die aktuell ermittelten Werte mit dem Basismonat Januar 2021, für den der Wert 100 festgelegt wurde. «Im September 2024 liegt der Strompreisindex für Neukunden bei 109,2 Prozentpunkten und damit nur noch 9,2 Prozent oberhalb des Vorkrisenniveaus.» Inflationsbereinigt liege der Index sogar unterhalb des Niveaus von Januar 2021. «Der starke Anstieg der Großhandelspreise spiegelt sich somit nicht mehr so stark in den Strompreisen wider», stellte die Netzagentur fest. Der Index für Bestandskunden liegt aktuell bei 125.
Gaspreise noch immer spürbar über Vorkrisenniveau
Der September-Gaspreisindex liegt für Neukunden bei 175, für Bestandskunden bei 182. «Zwar ist der Gaspreisindex im Vergleich zur Krisenzeit deutlich gesunken, dennoch liegen die Gaspreise noch immer spürbar über dem Vorkrisenniveau», hieß es. Auf dem Höhepunkt der Energiekrise im September 2022 lag der Neukunden-Indexwert bei 426. Für Bestandskunden lag der Höchstwert bei 243, und zwar im Juni 2023. In die Berechnung des jeweiligen Index fließen neben Beschaffungskosten auch Umlagen, Steuern, Netzentgelte, Abgaben, Vertriebskosten und Margen ein.
Auch Vergleichsportale wie Verivox oder Check24 bieten Informationen zur Entwicklung der Energiepreise an.