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Neues Förderprogramm für günstige klimafreundliche Wohnungen

Günstig Bauen und gleichzeitig das Klima schützen, das ist für Architekten und Bauherren eine Herausforderung. Jetzt soll das mit Förderung vom Bund belohnt werden.

Klimafreundlich und gleichzeitig günstig zu bauen, ist schwierig. (Archivbild)
Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Wer kleine, preisgünstige und umweltfreundliche Wohnungen baut, kann bald mit Unterstützung vom Bund rechnen. Ab dem 1. Oktober wird ein neues Programm mit zinsverbilligten Krediten der staatlichen KfW-Bank starten. In den Jahren 2021 und 2022 stehen insgesamt zwei Milliarden Euro zur Verfügung, um den Unterschied zum marktüblichen, höheren Zins auszugleichen.

«Wir brauchen nicht nur mehr Wohnungen, sondern auch die richtigen Wohnungen», erklärte Bauministerin Klara Geywitz (SPD). Das neue Programm solle den Bau von nachhaltigem und gleichzeitig bezahlbarem Wohnraum anreizen und dabei nicht zu viel Fläche verbrauchen. Gleichzeitig soll es die Baukonjunktur stabilisieren. Umstritten ist aber, wie zielgenau die Förderung ist – und ob damit tatsächlich auch niedrige Mieten erreicht werden. 

Ab Oktober haben Bauherren und Erstkäufer die Möglichkeit, einen vergünstigten Kredit in Höhe von 100.000 Euro pro Wohnung zu erhalten, sofern sie bestimmte Bedingungen erfüllen. Der Zinssatz für ein Darlehen mit 35 Jahren Laufzeit und 10 Jahren Zinsbindung beträgt zu Beginn rund 2,0 Prozent. Für Darlehen mit 10 Jahren Laufzeit und 10 Jahren Zinsbindung gilt ab dem 1. Oktober ein Zinssatz von etwa 1,0 Prozent. Die Förderung gilt jedoch nur für kompakte Wohnungen mit einfachem Standard und ohne Luxusausstattung. Dies soll durch eine Begrenzung der maximal zulässigen Baukosten erreicht werden. Zusätzlich gibt es Vorgaben zur Wohnfläche. Eine Vier-Zimmer-Wohnung wird beispielsweise nur gefördert, wenn sie nicht größer als 85 Quadratmeter ist. Der Bund kann jedoch nicht festlegen, wie viele Personen mindestens in dieser Wohnung leben müssen. Ebenso dürfen die Mieten für geförderte Wohnungen nicht begrenzt werden.

Eines der größten Förderprogramme im Wohnungsbau

Eine weitere Voraussetzung ist nachhaltiges Bauen – gemessen an den Emissionen über den gesamten Lebenszyklus der Immobilie, also beim Bau wie bei der Nutzung. Dies kann beispielsweise durch die verwendeten Baustoffe, die Art der Heizung, Beleuchtung und Belüftung erreicht werden. Ab Januar wird es eine Bonusförderung mit höheren Krediten für besonders klimafreundliche Gebäude geben.

Das Bauministerium schätzt, dass zwischen 100.000 und 150.000 Wohnungen oder Einfamilienhäuser förderfähig sind. Daher zählt das neue Programm zu den größten derzeit verfügbaren Förderprogrammen für den Wohnungsbau überhaupt. Bauherren können mithilfe eines Berechnungsprogramms im Internet herausfinden, ob sie für die Förderung ihres Bauprojekts infrage kommen.

dpa