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Boom bei Baufinanzierungen dank gesunkener Bauzinsen

Die Nachfrage steigt kräftig, Neugeschäft wächst um 23 Prozent auf 198 Milliarden Euro im Jahr 2024.

Verbraucher fragen wieder deutlich mehr Immobilienkredite nach. (Archivbild)
Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Dank gesunkener Bauzinsen stieg die Nachfrage von Verbrauchern nach Baufinanzierungen deutlich an. Laut einer Analyse von Barkow Consulting, basierend auf Daten der Bundesbank, wuchs das Neugeschäft deutscher Banken mit Immobiliendarlehen an Privathaushalte und Selbstständige im Jahr 2024 auf 198 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anstieg von knapp einem Viertel (23 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr.

Im Dezember allein betrug das Neugeschäft laut Auswertung 17 Milliarden Euro – ein Anstieg um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Im Rahmen von Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) sind die Bauzinsen in den letzten Monaten leicht gesunken. Dies führt dazu, dass Immobilienfinanzierungen für Verbraucher erschwinglicher werden.

«Aufschwung ist da»

«Der Aufschwung ist da, stabilisiert sich und wird sich wohl auch fortsetzen», schrieb Geschäftsführer Peter Barkow. Eine Beschleunigung wie noch im dritten Quartal lässt sich aus den Daten jedoch nicht mehr unbedingt ablesen. 

Laut der Frankfurter FMH-Finanzberatung betrugen die Zinsen für zehnjährige Baukredite zuletzt durchschnittlich etwa 3,5 Prozent. Dies ist weniger als vor sechs Monaten (3,6 Prozent). Vor drei Monaten zahlten Schuldner jedoch laut FMH im Durchschnitt noch einen Zinssatz von gut 3,3 Prozent.

Es bleibe abzuwarten, wie sich seit Jahresbeginn wieder gestiegene Zinsen auf das Baufinanzierungsgeschäft auswirkten, schrieb Barkow. «Aus Amerika importierte Unsicherheiten in Bezug auf Zinsen und Wirtschaftswachstum könnten die Erholung ebenfalls belasten.» An den Kapitalmärkten herrscht zudem Unsicherheit, ob die Notenbanken die Leitzinsen dieses Jahr so stark senken wie noch Ende vor einigen Monaten angenommen.

Erholung nach tiefem Einbruch

Das Neugeschäft mit privaten Baufinanzierungen war bis ins Frühjahr 2022 aufgrund der Niedrigzinsen stark angestiegen, aber ein deutlicher Zinsanstieg beendete den Aufschwung. Aufgrund der kräftigen Steigerung der Baukosten haben viele Menschen ihre Pläne für den Hausbau oder Immobilienkauf aufgegeben. Laut Daten von Barkow Consulting ist das Neugeschäft der Banken mit Baufinanzierungen im Jahr 2023 auf 161 Milliarden Euro eingebrochen – 37 Prozent weniger als 2022.

dpa