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Nexperia stoppt in Chipkrise Ausfuhr von Wafern nach China

Trotz der Lieferprobleme bei Nexperia blieben bisher Produktionsstopps bei deutschen Autobauern aus. Doch nun droht eine Verschärfung des Konflikts.

Nexperia hat nach eigenen Angaben die Lieferung von Wafern an seinen Montage- und Teststandort im chinesischen Dongguan ausgesetzt. (Archivbild)
Foto: David Hammersen/dpa

Die Lieferprobleme bei dem niederländischen Chiphersteller Nexperia könnten sich verschärfen, was vor allem die deutsche Autoindustrie betrifft. Laut der Deutschen Presse-Agentur hat Nexperia die Lieferung von Vorprodukten, den sogenannten Wafern, an sein chinesisches Montagewerk gestoppt.

Das Unternehmen hat bestätigt, dass Kunden von Nexperia über die Maßnahme per Brief informiert wurden. Weitere Informationen wurden von dem Unternehmen abgelehnt. Halbleiter-Wafer sind entscheidend für die Produktion von Chips.

Laut dem Schreiben, das von Interimschef Stefan Tilger unterzeichnet wurde, hat Nexperia angegeben, dass die Lieferung von Wafern an seinen Montage- und Teststandort in Dongguan, China, ab dem 26. Oktober ausgesetzt wurde.

Als Grund werde angegeben, dass «das lokale Management sich nicht an seine Zahlungsverpflichtungen gehalten hat». Die Lieferungen würden wieder aufgenommen, sobald die Verpflichtungen vollständig erfüllt seien. 

Nexperia sucht «alternative Lösungen»

Nexperia bestätigte auch, dass es an anderen Lösungen arbeite, um die Lieferungen an seine Kunden zu gewährleisten. Das niederländische Wirtschaftsministerium lehnte es ab, sich zum Lieferstopp zu äußern.

Nachdem die niederländische Regierung die Kontrolle über die von einer chinesischen Konzernmutter geführten Firma Nexperia mit Sitz in Nimwegen übernommen hatte, entstanden Lieferprobleme. Als Reaktion darauf stoppte China die Ausfuhr von Nexperia-Produkten wie Chips für die Autoindustrie.

Wafer sind dünne Scheiben, die als Grundlage zur Herstellung von elektronischen Bauteilen dienen. Sie werden für Halbleiter und Mikrochips verwendet, die in sämtlicher Elektronik verbaut werden – von Smartphones über Computer bis hin zu Fahrzeugen.

dpa