Verbänden zufolge handelt es sich um ein Novum. Wirtschaftsministerin Reiche reagiert.
Nordsee-Windkraftflächen finden keinen Käufer
Bei der letzten Auktion der Bundesnetzagentur wurden zwei Windkraftflächen in der Nordsee nicht versteigert. Verbänden zufolge ist dies das erste Mal, dass eine Versteigerung von Windflächen auf See in Deutschland gescheitert ist.
Bis Anfang August seien laut Bundesnetzagentur in Bonn keine Gebote abgegeben worden. Die Flächen sollen im Juni 2026 erneut ausgeschrieben werden, wie gesetzlich vorgeschrieben. Weitere Details sind nicht bekannt.
Was die Ministerin sagt
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) kündigte an, prüfen zu lassen, ob die Flächen überhaupt geeignet waren, ausgewiesen zu werden. «Das wollen wir uns kritisch anschauen.» Zudem müssten Ausschreibungsbedingungen gegebenenfalls angepasst werden.
Die Flächen N-10.1 und N-10.2 wurden nicht versteigert. Sie befinden sich nebeneinander in der zentralen ausschließlichen Wirtschaftszone Deutschlands.
Verbände: Auktion ist erstmals gescheitert
«Dass sich bei dieser Auktion kein einziges Unternehmen beteiligt hat, ist ein Scheitern mit Ansage», sagte der Geschäftsführer Stefan Thimm des Bundesverbands Windenergie Offshore (BWO). Die Branche warne seit Jahren, Unternehmen zu viele Risiken aufzubürden.
Auch der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat festgestellt, dass erstmals ein Gebot nicht abgegeben wurde. Die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, erklärte, dass Entwickler von Windparks mit wachsenden Risiken konfrontiert sind. Es gibt höhere Kosten, der Strommarkt ist schwer vorhersehbar und die geplante hohe Bebauungsdichte im Meer verringert die mögliche Stromerzeugung.