Das dänische Unternehmen reagiert auf steigenden Wettbewerbsdruck im Abnehmmittelmarkt und plant eine globale Transformation, die auch den Heimatmarkt betrifft.
Novo Nordisk streicht 9.000 Jobs weltweit
Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk kürzt angesichts des harten Wettbewerbs um Abnehmmittel. Weltweit werden 9.000 Arbeitsplätze gestrichen, wie das Unternehmen in Bagsvaerd bei Kopenhagen bekannt gab. Dies entspricht 11,5 Prozent der Belegschaft. Über die Hälfte der Stellen, etwa 5.000 Jobs, sollen im Heimatmarkt Dänemark wegfallen.
Ob auch Arbeitsplätze in Deutschland gestrichen werden, wo Novo Nordisk seine Zentrale in Mainz hat, wurde zunächst nicht bekannt. Es handle sich um eine globale Transformation, sagte eine Sprecherin, «und jedes Land, jeder Standort und jede Region wird unterschiedlich davon betroffen sein». Noch seien die Pläne nicht finalisiert.
Novo Nordisk reagiert auf den zunehmenden Wettbewerbsdruck im Markt für Abnehmpräparate mit Stellenabbau, insbesondere durch den US-Konkurrenten Eli Lilly, der mit dem Konkurrenzpräparat Zepbound erfolgreich ist. Eli Lilly plant auch in Europa zu expandieren und investiert einen Milliardenbetrag für ein neues Werk in Alzey, Rheinland-Pfalz.
«Unsere Märkte entwickeln sich weiter, insbesondere im Bereich Fettleibigkeit, da der Wettbewerb dort zunimmt und der Verbraucher stärker in den Vordergrund rückt», sagte Novo-Nordisk-Chef Mike Doustdar. «Unser Unternehmen muss sich ebenfalls weiterentwickeln».
Einstiger Börsenliebling schwer unter Druck
Das Ziel ist es, das Unternehmen effizienter zu machen und Entscheidungen schneller zu treffen. Der Konzern wird sich insbesondere auf Wachstumschancen im Bereich Diabetes und Adipositas konzentrieren. Die Prognose für den Betriebsgewinn in diesem Jahr wurde erheblich reduziert.
Novo Nordisk schätzt die Kosten für die Neuaufstellung auf acht Milliarden dänische Kronen (1,07 Mrd. Euro). Das Management plant, ab 2026 jährlich die gleiche Summe einzusparen.
Novo Nordisk stieg im Boom um Abnehmmedikamente 2024 zeitweise zum wertvollsten Börsenkonzern Europas auf. Allerdings hat das Unternehmen inzwischen aufgrund des Wettbewerbs mit Eli Lilly, insbesondere in den USA, mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Innerhalb eines Jahres hat die Novo Nordisk-Aktie rund 60 Prozent an Wert verloren.