Nvidia wird Intel-Aktien kaufen und gemeinsam Chips entwickeln. Intel-Aktie steigt um 28 Prozent, US-Regierung sichert sich Anteil an Intel.
Intel erhält milliardenschwere Unterstützung von Nvidia
Der angeschlagene Chip-Pionier Intel erhält milliardenschwere Unterstützung von seinem erfolgreicheren Konkurrenten Nvidia. Nvidia wird Intel-Aktien im Wert von fünf Milliarden Dollar erwerben. Besonders wichtig könnte jedoch die technische Zusammenarbeit für Intel sein: Die Unternehmen planen gemeinsam die Entwicklung von Chips. Intel wird unter anderem Prozessoren für sein X86-System herstellen, die an Nvidia-Technologie für Rechenzentren angepasst sind. Die Intel-Aktie stieg im US-Handel zeitweise um rund 28 Prozent an.
Nvidias Chipsysteme sind zu einer entscheidenden Technologie für das Training und den Betrieb von Künstlicher Intelligenz-Software geworden. Dies führte zu einem explosionsartigen Wachstum des Unternehmens, das zuvor hauptsächlich für seine Grafikkarten bekannt war, und verlieh ihm den Titel des wertvollsten Unternehmens der Welt mit einem aktuellen Börsenwert von 4,3 Billionen Dollar. Die Partnerschaft mit Intel zeigt, dass sich die Computerwelt grundlegend verändert hat, so der Nvidia-Chef Jensen Huang.
Chip-Pionier in der Krise
Intel war früher ein führender Akteur in der Chipindustrie. In den letzten Jahren hat das Unternehmen jedoch zunehmend an Bedeutung verloren. Smartphones und die meisten Tablet-Computer verwenden die Technologie des Chipentwicklers Arm. Im Bereich der künstlichen Intelligenz kommt niemand an Nvidia heran.
Der Plan von Intel ist, sich verstärkt als Auftragsfertiger für andere Chipfirmen zu etablieren – jedoch zögern potenzielle Kunden bisher. Die ehrgeizigen Pläne zum Bau neuer Fabriken wurden daher reduziert. Unter anderem wurde das geplante Werk in Magdeburg gestrichen.
Die US-Regierung hat vor Kurzem einen Anteil von etwa zehn Prozent an Intel erworben. Dies geschah durch die Verwendung von Milliarden-Subventionen, die bereits im letzten Jahr zugesagt wurden, als Kaufpreis. Ursprünglich sollte Intel das Geld kostenlos als Unterstützung für den Bau neuer Fabriken in den USA erhalten. Allerdings verlangte US-Präsident Donald Trump im Gegenzug eine Gegenleistung.