Handelsbarrieren und Unsicherheiten bremsen das Wachstum – kleine Hoffnung für kommendes Jahr mit 1,2 Prozent Wachstum
OECD: Deutsche Wirtschaft hat kaum Luft zum Atmen, Prognose bleibt bei 0,4 Prozent Wachstum
Handelskonflikte, hohe Energiekosten und andere Belastungen machen es der deutschen Wirtschaft aus Sicht der OECD auch in diesem Jahr schwer. Die Organisation beließ ihre Prognose für 2025 bei einem Mini-Wachstum von 0,4 Prozent. Nur Norwegen und Österreich schneiden unter den über 50 untersuchten Nationen schlechter ab.
In den vergangenen Monaten hätten Handelsbarrieren und einhergehende Unsicherheiten drastisch zugenommen, so OECD-Chefökonom Álvaro Pereira. Das bremse das Wachstum aus. «Die schwächeren Wirtschaftsaussichten werden fast ausnahmslos in der ganzen Welt zu spüren sein.»
Bessere Aussichten fürs kommende Jahr
Die Experten erwarten hingegen im nächsten Jahr einen leichten Aufschwung: Statt um 1,1 Prozent wird die deutsche Wirtschaft voraussichtlich um 1,2 Prozent wachsen. Als Gründe werden das Ende der innenpolitischen Unsicherheit, die erwartete Investitionsoffensive der Regierung sowie ein steigender Konsum genannt.
Deutschland hat seit Jahren mit einer schwachen Kauflaune zu kämpfen: Verbraucher halten ihr Geld zusammen, da die Preise aufgrund des Ukraine-Krieges deutlich gestiegen sind. Obwohl sich die Inflation wieder normalisiert hat, hat der private Konsum zuletzt nicht angezogen – laut OECD wird sich das im nächsten Jahr ändern.
Die Zahlen sollten jedoch mit Vorsicht betrachtet werden. Abhängig vom Ausgang der verschiedenen Handelskonflikte könnte das Ergebnis stark variieren.