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Neue Öl- und Erdgasförderung an der Ostseeküste,Investoren aufgepasst: Geschäft mit klarem Ende!

Polnisches Unternehmen schätzt Vorkommen auf 200 Millionen Barrel Öläquivalent, Bedenken in Mecklenburg-Vorpommern wegen möglicher Umweltschäden und Tourismusfolgen.

Ein Unternehmen ist bei der Suche nach Öl und Gas vor der polnischen Küste fündig geworden. (Archivbild)
Foto: Jens Büttner/dpa

Mit Blick auf eine mögliche neue Öl- und Erdgasförderung vor der polnischen Ostseeküste unweit der deutschen Grenze erinnert das Bundesumweltministerium an die Klimaziele der Europäischen Union. Die EU wolle bis 2050 klimaneutral werden, möchte dann also nicht mehr Treibhausgase ausstoßen als auch wieder gebunden werden können, sagte ein Ministeriumssprecher in Berlin. Investoren müssten wissen: «Die Förderung von Öl und Gas ist ein Geschäft mit einem klaren Ende.»

Die Informationen zum Öl- und Erdgasvorkommen liegen nun beim polnischen Umwelt- und Klimaministerium und werden dort analysiert. Es wird erwartet, dass es im nächsten Schritt zu einer Umweltverträglichkeitsprüfung kommt, die voraussichtlich länderübergreifend sein wird. Es besteht Kontakt zu den polnischen Behörden, jedoch liegt die Förderung in Küstengewässern in der Verantwortung von Mecklenburg-Vorpommern.

Das kanadische Unternehmen Central European Petroleum (CEP) hat kürzlich Probebohrungen durchgeführt. Laut Ergebnis wird das förderbare Vorkommen von Erdöl und Erdgas auf 200 Millionen Barrel Öläquivalent (je 159 Liter) geschätzt, wie CEP kürzlich in Warschau mitteilte. Das Ölfeld Wolin East befindet sich etwa sechs Kilometer von Swinemünde (Swinoujscie) entfernt. Während der Erkundung war die Bohrplattform auch vom deutschen Teil der Insel Usedom aus sichtbar.

Landesministerium: grenzüberschreitende Prüfung zugesagt

Laut dem Wirtschaftsministerium in Schwerin hat die Umweltbehörde in Stettin (Szczecin) zugesichert, dass Deutschland nach der Antragstellung für Exploration oder Gewinnung im Rahmen einer grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung beteiligt wird.

Das Ministerium hatte zudem der Zeitung «Welt» mitgeteilt, dass sich der Öl-Fund teils auf deutschem Hoheitsgebiet befinde. Es sei davon auszugehen, dass es sich um die zu Zeiten der DDR erbohrte Lagerstätte «Heringsdorf» handle. Inhaberin der Bergrechte für die Lagerstätte auf deutscher Seite sei die Neptun Energy Deutschland GmbH.

Die Bekanntgabe von CEP über das Ausmaß des Lagers sorgt in Mecklenburg-Vorpommern für Besorgnis. Es bestehen Bedenken bezüglich potenzieller Umweltschäden oder der Bedeutung des Tourismus in der Region.

dpa