Direkt von Köln oder Frankfurt nach London: Die Deutsche Bahn und Eurostar planen eine Zugverbindung ohne Umstieg. Bis zum Start ist aber noch Geduld gefragt.
Ohne Umstieg nach London: Bahn treibt Direktverbindung voran

Die Deutsche Bahn und das Unternehmen Eurostar intensivieren ihre Bemühungen um eine Direktverbindung zwischen Deutschland und Großbritannien. Die beiden Unternehmen haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, laut der «Optionen für ein gemeinsames Fernverkehrsangebot zwischen London und deutschen Großstädten wie Köln und Frankfurt» ausgelotet werden sollen. Wie die Bahn mitteilte, ist der Start der Verbindung für die frühen 2030er Jahre geplant.
Bisher ist es nur möglich, von Deutschland nach London mit Umstiegen per Zug zu reisen. Laut der Deutschen Bahn gibt es täglich bis zu sechs Verbindungen über Brüssel. Die Reise dauert mindestens sechseinhalb Stunden. Je nach Tageszeit können auch acht Stunden Fahrzeit sowie mehrere Umstiege erforderlich sein. Medienberichten zufolge könnte eine Fahrt von Frankfurt nach London mit einer Direktverbindung fünf Stunden dauern.
Unterstützung durch Ministerien
«Mit dieser Initiative setzen wir ein starkes Zeichen für die Zukunft des europäischen Bahnverkehrs», sagte Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) laut Mitteilung. «Ich bin mir sicher, dieses Projekt wird ein großer Gewinn für alle Bahnreisenden in ganz Europa.» Die britische Verkehrsministerin Heidi Alexander sagte: «Es geht darum, die Art und Weise, wie Millionen Menschen zwischen unseren beiden Ländern reisen, grundlegend zu verändern. Eine direkte Bahnverbindung wird Arbeitsplätze schaffen, wichtige Handelsbeziehungen stärken und eine Verbindung ermöglichen, die internationales Reisen noch einfacher und umweltfreundlicher macht.»
Eine Arbeitsgruppe der beiden Verkehrsministerien beschäftigt sich mit den politischen Herausforderungen einer Direktverbindung zwischen Deutschland und London. Dabei geht es vor allem um Einreiseformalitäten, notwendige Infrastruktur und zwischenstaatliche Vereinbarungen.
Aufgaben zwischen Bahn und Eurostar aufgeteilt
«Eurostar wird sein Know-how im Bereich der Bahnreisen durch den Tunnel unter dem Ärmelkanal beisteuern, während die DB ihre Kompetenz als Netzanbieter einbringt», teilte die Bahn mit. Auf der Strecke eingesetzt werden sollen neue doppelstöckige Celestia-Züge von Eurostar. Bisher fahren im Personenverkehr nur Hochgeschwindigkeitszüge des französisch-britischen Unternehmens Eurostar durch den Tunnel unter dem Ärmelkanal.








