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OMV stoppt Gaslieferungen aus Russland nach Österreich

OMV plant alternative Gasquellen, um Gas-Mangel-Lage zu vermeiden und Gas aus Speichern reicht für ein Jahr.

Auf Speicher wie den in Haidach werden die österreichischen Gas-Versorger nach dem Stopp der Lieferungen aus Russland wohl zurückgreifen
Foto: Manfred Fesl/APA/dpa

Laut Angaben des österreichischen Energieunternehmens OMV wird Russland ab Samstag seine Gaslieferungen nach Österreich stoppen. Die OMV erhielt diese Information von Gazprom Export, wie die teilstaatliche OMV am Abend mitteilte. Dieser Lieferstopp erfolgt als Reaktion auf ein Schiedsgerichtsurteil der Internationalen Handelskammer, das der OMV im Streit mit Gazprom 230 Millionen Euro zusprach. Österreichs Kanzler Karl Nehammer plant am Abend eine Pressekonferenz, um zu dieser Entwicklung Stellung zu nehmen.

Die OMV hatte erklärt, dass sie die kommenden Gaslieferungen als bezahlt betrachten werde, bis der Betrag aufgebracht ist. Österreich war eines der wenigen Länder in der EU, die auch im Jahr 2024 Gas aus Russland erhalten würden. Der Anteil lag im Durchschnitt bei 80 Prozent.

Die OMV und Alfons Haber, der Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control, haben mehrfach betont, dass durch diese Maßnahme in Österreich keine Gas-Mangel-Lage entstehen wird. Im Vergleich zum Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 und der darauffolgenden Energiekrise aufgrund der Reduzierung der russischen Gaslieferungen hat sich die Situation mittlerweile aufgrund eines geringeren Gasverbrauchs und einer Vielzahl von Bezugsquellen deutlich verbessert. Darüber hinaus sind alle Speicher zu etwa 90 Prozent gefüllt. Das alleinige Gas aus den Speichern reicht für Österreich etwa ein Jahr.

Die OMV hat seit drei Jahren auf dieses Szenario hingearbeitet. Das alternative Gas wird entweder aus Norwegen, aus eigener Produktion oder in Form von Flüssigerdgas per Schiff über Deutschland oder Italien geliefert. Die Gasspeicher könnten mit 95 Terawattstunden den inländischen Bedarf für mehrere Monate decken.

Selbst ohne die gegenwärtige Entwicklung wäre die seit 1968 bestehende Kooperation zwischen Österreich und Russland wohl vor dem Aus gestanden. Ende des Jahres endet der Transitvertrag zur Lieferung von russischem Erdgas über die Pipeline durch die Ukraine und die Slowakei – und er wird voraussichtlich nicht verlängert werden.

dpa