KI-Anwendungen boomen, besonders seit der Einführung von ChatGPT. Das erfordert immer mehr Rechenzentren und damit mehr Strom. In Berlin rechtfertigte OpenAI-CEO Sam Altman den Energieeinsatz.
OpenAI-Chef: Hoher Energieeinsatz für KI lohnt sich
Der Chef des ChatGPT-Start-ups OpenAI, Sam Altman, hat den wachsenden Energiebedarf für die Anwendungen Künstlicher Intelligenz gerechtfertigt. «KI verbraucht heute nur einen winzigen Teil der Weltenergie. Sie ist pro Abfrage sogar ziemlich effizient», sagte Altman in einer Podiumsdiskussion der Technischen Universität in Berlin.
Die Internationale Energieagentur IEA schätzt, dass weltweit zwei bis drei Prozent der gesamten Elektrizitätsproduktion für den Betrieb von KI-Serverfarmen verbraucht werden.
In Berlin malte Altman ein Szenario aus, was geschehen werde, wenn KI wegen des Stromverbrauchs verboten würde: «Wir werden Computer verbieten. Wir werden die Glühbirnen in unserem Kopf verbieten und im Dunkeln sitzen, ohne Energie zu verbrauchen.» Die Alternative sei, KI für sinnvolle Dinge zu verwenden.
«Selbst, wenn wir Hunderte von Megawatt oder Gigawatt für dieses Problem einsetzen müssen, wäre es ein großer Gewinn», sagte Altman. Mit Hilfe der KI könne man etwa herausfinden, wie man eine effiziente und bezahlbare Kernfusion zur Produktion großer Energiemengen zustande bekommen kann. «Damit könnten wir zügig Tausende von Gigawatt an Kapazität ersetzen, die derzeit auf der ganzen Welt durch von fossilen Brennstoffen erzeugt werden.»
100 Jahre Wissenschaft in einem Jahr
Altmans Einschätzung zufolge sind die KI-Anwendungen noch lange nicht vollständig entwickelt. Durch den Einsatz von KI könnte die Entwicklungszeit für wissenschaftliche Entdeckungen von zehn Jahren auf ein Jahr verkürzt werden. «Und eines Tages werden wir die wissenschaftliche Arbeit von hundert Jahren in einem Jahr erledigen können.» Dies könnte dazu beitragen, die Lebensqualität zu verbessern und die drängendsten Probleme der Menschheit anzugehen, wie die Bewältigung des Klimawandels oder die Heilung von Krankheiten.
Altman appellierte an die Zuhörer, den KI-Systemen ein gewisses Vertrauen entgegenzubringen, auch wenn die Funktionsweise nicht immer nachvollzogen werden könne: «Ich benutze jeden Tag Produkte, bei denen ich nicht verstehe, wie sie funktionieren.» Mit dieser Einstellung könne er auch unglaublich komplexe Systeme nutzen. «Ich verstehe vielleicht, wie ein Auto funktioniert, aber ich verstehe sicher nicht, wie ein Elektronenmikroskop funktioniert.»