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Streikgefahr bei Lufthansa-Piloten steigt

Die Tarifkommission der VC hat die Verhandlungen zur Altersversorgung für gescheitert erklärt und die Urabstimmung beantragt.

Bei Lufthansa droht der nächste Piloten-Streik.
Foto: Andreas Arnold/dpa

Die Piloten bei der Lufthansa rüsten sich für einen Streik. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit hat das Scheitern der Verhandlungen zur betrieblichen Altersversorgung erklärt und die Urabstimmung beim Gewerkschaftsvorstand beantragt. Dies geht aus einem Schreiben an die Mitglieder hervor, das der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.

Es ist noch unklar, ob es zu einem erneuten Pilotenstreik bei der defizitären Lufthansa-Kernmarke kommen wird. Die VC hatte zuletzt im Jahr 2022 einen eintägigen Streik bei der Lufthansa-Kerngesellschaft organisiert.

Zinsrisiko auf Beschäftigte verlagert

Die VC forderte Lufthansa im Mai auf, Verhandlungen über die Betriebsrenten sowie die sogenannte Übergangsversorgung zu führen. Trotzdem blieben die Gespräche ergebnislos. Etwa 4.800 Mitarbeiter sind betroffen. Laut VC hat Lufthansa kein substantielles Angebot vorgelegt.

Bei einem Tarifabschluss im Jahr 2017 stimmte die Piloten-Gewerkschaft zu, dass Lufthansa nicht mehr die genaue Höhe der Renten garantiert, sondern nur noch die Höhe der Arbeitgeberbeiträge. Dadurch übernahmen die Beschäftigten das Zinsrisiko. Außerdem wurde das durchschnittliche Alter für die Übergangsversorgung um zwei Jahre auf 60 Jahre erhöht. Es wird berichtet, dass die Erträge hinter den damaligen Erwartungen zurückblieben.

Großkonflikt im Hintergrund

Im Hintergrund gibt es auch einen großen Konflikt um die verschiedenen deutschen Flugbetriebe der Lufthansa Gruppe. Der Vorstand unter der Führung von Carsten Spohr hat die Airlines City Airlines und Discover mit dem klaren Ziel gegründet, dort zu günstigeren Tarifbedingungen zu fliegen, als es bei Lufthansa Classic und ihrer Regionaltochter Lufthansa Cityline der Fall ist.

Teilweise wurden bereits Tarifverträge mit der konkurrierenden Gewerkschaft Verdi abgeschlossen, während die Spartengewerkschaften VC für die Piloten und Ufo für das Kabinenpersonal außen vor blieben. Sie möchten verhindern, dass immer mehr Flugzeuge und damit Arbeitsplätze zu den jüngeren und kostengünstigeren Betrieben verlagert werden.

dpa