Gewerkschaft beendet Gespräche ohne Ergebnis – Tarifkommission berät über weiteres Vorgehen.
Erneute Streikgefahr bei Lufthansa

Die Gefahr eines umfassenden Pilotenstreiks bei der Lufthansa nimmt wieder zu. Nach langwierigen Sondierungen über mehrere Wochen hat die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) die Gespräche über eine mögliche umfassende Lösung ergebnislos abgebrochen.
Die Tarifkommission der Gewerkschaft wird in der nächsten Woche über das weitere Vorgehen beraten. Die VC kündigt an, dass sie sich nun wieder den ursprünglichen Tarifthemen zuwenden möchte. Nach einer Urabstimmung ist sie grundsätzlich in der Lage, jederzeit einen Streik bei der Lufthansa-Kernmarke und der Frachttochter Lufthansa Cargo zu beginnen.
Gesamtkonzept für Europaflotte angestrebt
Gemäß der VC wurde in den letzten Tagen über eine umfassende Lösung für verschiedene Konfliktfelder zwischen den Piloten und der Fluggesellschaft gesprochen. Dies beinhaltet insbesondere die Zukunft der Mittelstreckenflotte, die aus Kostengründen in die Tochtergesellschaften City Airlines und Discover verlagert werden soll. Dies würde für Lufthansa-Piloten weniger Arbeitsplätze und Karrieremöglichkeiten bedeuten, weshalb die VC ein Gesamtkonzept für die Europaflotte anstrebt, das auch Tarifverträge für die Piloten bei den Töchtern beinhaltet.
Laut Tarifkommissionschef Arne Karstens hat das Management bereits erste Angebote gemacht, die mit erheblichen Zugeständnissen der Piloten verbunden sind, die nicht akzeptabel seien. Ein Unternehmenssprecher hat Details abgelehnt. Das Unternehmen setzt weiterhin auf Gespräche.
Betriebsrenten für 4.800 Beschäftigte
Die Piloten dürfen nur für tariflich erreichbare Ziele streiken. Daher dreht sich der Tarifkonflikt offiziell um die Betriebsrenten der etwa 4.800 Pilotinnen und Piloten. Die Gewerkschaft hatte gefordert, den Arbeitgeberanteil zu verdreifachen. Nach sieben Verhandlungsrunden wurde jedoch keine Einigung erzielt.








