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Polizei lässt Reste des Tesla-Protestcamps entsorgen

Allzu viel ist nicht mehr zu sehen vom Tesla-Protestcamp im Wald: Die Baumhäuser sind zerstört, Reste des Lagers werden entsorgt. Doch der Protest von Umweltaktivisten soll weitergehen.

Die Baumhäuser im aufgelösten Tesla-Protestcamp sollen verschwinden. Die Polizei lässt die Reste des Lagers entsorgen.
Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Die Polizei setzt den Abbau des geräumten Protestcamps von Tesla-Gegnern im Wald in Grünheide bei Berlin fort. Die Baumhäuser wurden zum Absturz gebracht, Reste des Camps sollen in den kommenden Tagen entsorgt werden, wie das Polizeipräsidium Brandenburg mitteilte. Umweltinitiativen kündigten trotz der Auflösung des Camps an, weiter gegen die einzige europäische Tesla-Fabrik von Elon Musk zu protestieren.

Die Polizei beendete am Mittwoch die seit Tagen andauernde Räumung des Protestcamps in der Nähe der Tesla-Autofabrik. Spezialisten der Polizei haben die Umweltaktivisten von den Bäumen geholt. Laut Polizei stammten sie auch aus Bundesländern außerhalb von Berlin und Brandenburg sowie aus Frankreich und Österreich.

Polizei registriert 31 Straftaten 

Laut Behörde wurden 18 Personen vorübergehend in Gewahrsam genommen. Sie hatten widerrechtlich in den Baumhäusern und Wipfeln ausgeharrt, trotz der Auflagen und der Auflösung der Versammlung. In den letzten drei Tagen wurden laut Polizei 31 Straftaten begangen.

Der Grund für den Einsatz der Polizei war eine Suche nach Kampfmitteln, die von der Gemeinde Grünheide durchgeführt wurde. Laut einer Sprecherin der Polizei wurde in dem Bereich, in dem Baumhäuser abgebaut worden waren, keine gefährliche Munition im Boden entdeckt.

Umweltbündnis will am Samstag demonstrieren 

Das Bündnis «Tesla den Hahn abdrehen» kritisierte, die Argumentation der Kampfmittelräumung sei vom Land Brandenburg und der Polizei ein vorgeschobener Grund gewesen, um die angemeldete Versammlung aufzulösen. Das zeige auch der Einsatz von schwerem Gerät auf dem Gelände. Am Samstag wollen Tesla-Gegner bei einem «Waldspaziergang» demonstrieren.

Polizeipräsident: 268 anstrengende Einsatztage

Seit fast neun Monaten hielten Umweltaktivisten das Waldstück aus Protest gegen das Tesla-Autowerk und die geplante Flächenerweiterung besetzt. Brandenburgs Polizeipräsident Oliver Stepien sagte: «Die 268 anstrengenden Einsatztage mit Bezug zum Protestcamp in Grünheide haben den Einsatzkräften viel abverlangt. Dabei hat die Polizei Brandenburg die Versammlungsfreiheit stets durch höchstrichterlich gebotenes, versammlungsfreundliches Agieren geschützt.» Bei Grenzüberschreitungen habe die Polizei aber konsequent gehandelt.

dpa