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Neue Sparmaßnahmen bei Porsche angekündigt

Porsche-Vorstandschef Oliver Blume bereitet die Belegschaft auf weitere harte Einschnitte vor, um das Unternehmen langfristig abzusichern.

Porsche verschärft den Sparkurs. (Archivbild)
Foto: Marijan Murat/dpa

Porsche-Vorstandschef Oliver Blume stimmt die Beschäftigten des Sportwagenbauers auf eine weitere harte Sparrunde ein. «Die Lage bleibt ernst, und die Branche entwickelt sich sehr dynamisch», schreibt er in einem Brief an die Belegschaft, der der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart in Auszügen vorliegt. Porsche müsse deshalb flexibel und schnell auf die Veränderungen reagieren. «Im zweiten Halbjahr 2025 verhandeln Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretung von nun an über ein zweites Strukturpaket, um die Leistungsfähigkeit des Unternehmens langfristig abzusichern.» 

Es war zunächst unklar, ob ein weiterer Stellenabbau geplant ist. Blume äußerte sich nicht zu den Inhalten der geplanten Gespräche mit dem Betriebsrat. Die Schwaben hatten zu Beginn des Jahres angekündigt, bis 2029 1.900 Stellen in der Region Stuttgart sozialverträglich abbauen zu wollen. Die Beschäftigungssicherung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Porsche AG gilt noch bis 2030. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis dahin nicht möglich – der Konzern muss also auf Freiwilligkeit setzen.

Porsche spricht von «Krise der Rahmenbedingungen»

Blume, der auch Volkswagen-Chef ist, erklärte: «Bei den Verhandlungen über ein zweites Maßnahmenpaket werden Vorstand und Betriebsrat gemeinsam Lösungen entwickeln.» Eine wichtige Grundlage dafür sei, dass dies respektvoll, vertraulich und hinter verschlossenen Türen geschieht. 

Das Geschäftsmodell, das das Unternehmen über viele Jahrzehnte getragen habe, funktioniere heute nicht mehr in dieser Form, schreibt Blume weiter. «Unsere Rahmenbedingungen haben sich in kurzer Zeit massiv verschlechtert.» Zudem entwickele sich die Elektromobilität in vielen Märkten deutlich langsamer, als der Autobauer und viele Experten es noch vor Jahren erwartet hatten. «Das alles trifft uns hart. Härter als viele andere Automobilhersteller. Wir haben es mit einer „Krise der Rahmenbedingungen“ zu tun.»

Probleme: China, USA und E-Mobilität

Der CEO von Porsche identifiziert drei Hauptgründe für die schwierige Situation: In China ist das Marktsegment für teure Luxusprodukte innerhalb kurzer Zeit regelrecht zusammengebrochen, schreibt Blume an die Belegschaft. In den USA belasten die seit April stark gestiegenen Zölle und vor allem die aktuelle Kursentwicklung des Dollars das Porsche-Geschäft. Die Umstellung auf E-Mobilität erfordert zudem erhebliche Investitionen in die Flexibilität der Antriebe. Porsche rechnet unter anderem deshalb in diesem Jahr mit Mehrkosten von bis zu 1,3 Milliarden Euro.

Die diversen Herausforderungen spiegeln sich auch in den Geschäftszahlen wider: Nach dem Einbruch im Jahr 2024 fiel der Gewinn von Porsche im ersten Quartal 2025 weiter. Das operative Ergebnis belief sich auf 0,76 Milliarden Euro – ein Rückgang um 40,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz lag ebenfalls unter dem Vorjahreswert bei 8,86 Milliarden Euro. Aus diesem Grund hat Porsche auch die Prognose für 2025 gesenkt.

Das Management plant, Ende Juli das Zahlenwerk für das gesamte erste Halbjahr vorzulegen. Zuletzt hatte die Porsche-Führung ein Absatzminus verzeichnet – vor allem in China gingen die Verkäufe zurück.

dpa