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Prognose: Ausbauziel bei Windrädern erstmals realistisch

Windkraft an Land spielt eine Schlüsselrolle bei der Energiewende. Die Zahl der Genehmigungen hat zuletzt stark angezogen. Können Ziele doch noch erreicht werden?

Es gibt Bewegung in der Windenergie. (Symbolbild)
Foto: Jan Woitas/dpa

Das Ziel beim Ausbau von Windrädern an Land im Jahr 2030 scheint nach einer neuen Prognose erstmals realistisch. Mit der aktuellen Dynamik in den Bundesländern werde das gesetzlich verankerte Bestreben leicht übertroffen, dass mit Windrädern 2030 eine Leistung von insgesamt 115 Gigawatt erzeugt wird, wie es in einer Datenanalyse des Thinktanks «Goal100» heißt.

Laut Goal100 sind die Gründe für diese Entwicklung eine signifikante Zunahme der Anträge und Genehmigungen in den letzten Jahren sowie eine deutlich verkürzte Genehmigungsdauer.

„Die installierte Leistung von Windrädern an Land betrug Ende 2024 laut Branchenangaben etwa 63,5 Gigawatt (GW). Dies liegt unter dem Ziel des Erneuerbare-Energien-Gesetzes von 69 Gigawatt im Jahr 2024.“

Viele neue Windräder

Im letzten Jahr wurden so viele neue Windräder an Land genehmigt wie noch nie zuvor – nämlich rund 2.400 Anlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 14 Gigawatt. Laut Branchenangaben dauert es im Durchschnitt etwas mehr als zwei Jahre, bis ein Windrad nach der Genehmigung errichtet wird und den ersten Strom ins Netz einspeist.

Nach der Analyse von Goal100 befinden sich aktuell mehr als 50 GW an Kapazitäten in der Windkraft-«Pipeline», die sich mindestensim Genehmigungsverfahren befinden. Um die aktuelle Lücke zu schließen, sei aber eine «konsequente Beibehaltung» der aktuellen Dynamik sowie ein unverändertes politisches Ambitionsniveau nötig, hieß es. 

Der Ausbau des Stromnetzes sei eine spezielle Herausforderung. Das Stromnetz muss fähig sein, neue Windräder kostengünstig zu integrieren und vorübergehende Schwankungen in der Energieerzeugung auszugleichen.

Laut Goal100 handelt es sich um einen unabhängigen Thinktank, der darauf abzielt, Datentransparenz zu fördern. Die Grundlage bilden Daten aus dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur sowie Genehmigungsdaten der Bundesländer. Erstmals lassen sich Genehmigungsdauern, Realisierungszeiten und Inbetriebnahmen zwischen Bundesländern, auf Landkreis- und Gemeindeebene vergleichen und im Zeitverlauf verfolgen.

dpa