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Quallen legen größtes französisches Atomkraftwerk lahm

Die AKW-Anlage Gravelines im Norden Frankreichs ist mit sechs Reaktoren die größte des Landes. Nun mussten vier Blöcke abgeschaltet werden – wegen Meerestieren.

Wegen Quallen steht der Betrieb eines französischen AKW vorerst still. (Archivbild)
Foto: Sameer Al-Doumy/AFP/dpa

Vier Reaktorblöcke des größten französischen Atomkraftwerks Gravelines am Ärmelkanal sind wegen eines Quallenschwarms in den Wasserpumpstationen abgeschaltet worden. Es gebe eine «massive und unvorhersehbare» Ansammlung von Quallen in den Filtertrommeln der Pumpstationen, die sich im nicht nuklearen Teil der Anlage befinden, teilte der Betreiber Électricité de France (EDF) mit. Zunächst wurden laut Mitteilung am Sonntagabend drei Einheiten automatisch abgeschaltet, am frühen Montagmorgen die Vierte. Die Sicherheit der Anlage, der Mitarbeitenden oder der Umwelt sei aber nicht gefährdet, hieß es. 

Laut einer Sprecherin von EDF ist das Kraftwerk in Gravelines im Norden Frankreichs mit sechs Druckwasserreaktoren das größte des Landes. Aufgrund von Wartungsarbeiten an den anderen zwei Einheiten des Energiekonzerns ist die Produktion vorübergehend vollständig eingestellt.

Stromversorgung nicht eingeschränkt

Die Konzernsprecherin betonte, dass der Vorfall keinen Einfluss auf die Stromversorgung habe. Andere Kraftwerke könnten den Ausfall kompensieren, da die Stromnachfrage im Sommer geringer sei.

Die Art der Quallen wird derzeit untersucht, sagte die Sprecherin. Es war zunächst unklar, wann die Reaktorblöcke wieder hochgefahren werden könnten. Wahrscheinlich werde dies schrittweise geschehen, so die Sprecherin.

Der Zwischenfall ist nicht der erste seiner Art: Auch in Schweden hatten Quallen bereits einmal einen Atomreaktor lahmgelegt.

dpa