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Rating-Agentur Moody’s stuft USA ab

Nur noch eine der drei führenden Rating-Agenturen gab den USA zuletzt die Top-Bewertung als Schuldner. Doch jetzt wurden auch Moody’s die Staatsschulden zu hoch.

Moody's rechnet mit einer starken Erhöhung des US-Haushaltsdefizits in den kommenden Jahren. (Archivbild)
Foto: picture alliance / dpa

Die USA haben auch bei der letzten großen Rating-Agentur die Spitzennote für die Bonität verloren. Als Dritte stufte die Agentur Moody’s ihre Bewertung um einen Schritt von Aaa auf Aa1 ab. Auslöser ist die hohe Staatsverschuldung. Mit dem Schritt könnte es für die USA etwas teurer werden, sich Geld auf dem Kapitalmarkt über Staatsanleihen zu beschaffen.

Moody’s hat seine Bewertung mit den Konkurrenten Fitch und S&P angeglichen, die ihre Bewertungen von AAA auf AA+ gesenkt hatten. Fitch hatte das Rating im Jahr 2023 gesenkt, während S&P dies bereits 2011 getan hatte.

Ausblick «stabil»

Moody’s argumentierte, dass die Herabstufung auf die Zunahme der Staatsschulden und der damit verbundenen Kosten über mehr als zehn Jahre zurückzuführen sei. Diese seien im Vergleich zu anderen Ländern mit Bestbewertung deutlich angestiegen. Obwohl anerkannt werde, dass die USA wirtschaftlich und finanziell stark seien, gleiche dies nicht ganz den Rückgang bei den Staatsfinanzen aus.

Moody’s hat insgesamt 21 Rating-Stufen. Mit weiterem Ungemach von der Agentur müssen die USA zunächst nicht rechnen: Den Ausblick setzte Moody’s auf «stabil».

Wachsendes Haushaltsdefizit erwartet 

Der US-Staatshaushalt weist ein jährliches Defizit von fast zwei Billionen Dollar auf – das entspricht mehr als sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Moody’s prognostiziert, dass die Verschuldung bis zum Jahr 2035 ohne eine Anpassung der Steuern und Staatsausgaben fast neun Prozent der Wirtschaftsleistung erreichen wird.

US-Staatsanleihen gelten als einer der wenigen «sicheren Häfen» für Anleger. Doch schon nach der Ankündigung des Importzoll-Rundumschlags von Präsident Donald Trump stieg die Rendite bei den Anleihen, weil Investoren negative Folgen für Wirtschaft und Staatsfinanzen der USA befürchteten.

Trump betonte mehrmals die Notwendigkeit, das Defizit zu verringern, und ernannte den Tech-Milliardär Elon Musk als Kostensenker in der Regierung. Die Einsparungen unter Musks Leitung erreichten jedoch nicht das versprochene Niveau. Die derzeit im Kongress diskutierten Steuer- und Ausgabenpläne könnten das Defizit weiter erhöhen.

dpa