Mehr als 152 Millionen Artikel beschlagnahmt – ein Anstieg von 77 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Rekordjahr für gefälschte Produkte im EU-Binnenmarkt
Zollbeamte haben 2023 im EU-Binnenmarkt einen Höchststand gefälschter Produkte beschlagnahmt. «2023 ist ein Rekordjahr für den EU-Binnenmarkt, in dem die mit Abstand höchsten Werte der vergangenen zwölf Jahre erreicht wurden», heißt es in einem gemeinsamen Bericht der Europäischen Kommission und des EU-Amtes für geistiges Eigentum (EUIPO).
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr an den EU-Außengrenzen und im Binnenmarkt mehr als 152 Millionen Artikel sichergestellt. Dies bedeutet einen Anstieg von 77 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (86 Millionen Artikel). Der Wert der entdeckten Falschprodukte stieg um 68 Prozent auf etwa 3,4 Milliarden Euro (2022: 2,0 Milliarden Euro).
Im vergangenen Jahr wurden erneut besonders viele gefälschte Spiele beschlagnahmt. Spielzeuge und CDs sowie DVDs folgten laut Bericht an zweiter und dritter Stelle. Auch Verpackungsmaterial und Etiketten wurden oft sichergestellt. Dies zeigt, dass Produkte zunehmend erst innerhalb der EU mit Etiketten versehen werden, so die Behörden. Dies soll verhindern, dass gefälschte Waren an der Grenze entdeckt werden.
Meiste Fälschungen auf dem Binnenmarkt beschlagnahmt
Laut den Angaben wurden im letzten Jahr die meisten Waren nicht an den EU-Außengrenzen, sondern auf dem Binnenmarkt entdeckt. 138 Millionen Artikel wurden innerhalb der EU beschlagnahmt. Die Behörde führt den deutlichen Anstieg auch auf den Onlinehandel zurück. Der Großteil der Fälschungen wird mittlerweile per Post verschickt.
Laut Angaben sei die Anzahl der beschlagnahmten Waren an den Außengrenzen hingegen rückläufig. Über die Hälfte dieser Produkte stammt dem Bericht zufolge aus China (56 Prozent), gefolgt von anderen asiatischen Ländern.
Die EU-Kommission warnte davor, dass Produktfälschungen für Verbraucher gefährlich werden könnten. Die Produkte könnten gesundheitsschädlich oder unsicher sein.