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Rheinmetall startet als Zulieferer für Tarnkappenbomber

Der Kampfjet F-35 ist auf dem Radar kaum zu erkennen, das Hightech-Produkt kommt aus Amerika – und teilweise künftig auch vom Niederrhein im äußersten Westen Deutschlands.

Ein Modell des F-35 auf der Bühne, auf der Konzernchef Papperger zu Mitarbeitern spricht.
Foto: Oliver Berg/dpa

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat eine etwa 200 Millionen Euro teure Fabrik für einen zentralen Teil des Tarnkappenbombers F-35 fertig gebaut. Konzernchef Armin Papperger kündigte im Werk in Weeze (NRW) an, dass die Produktion in wenigen Tagen starten wird – «vielleicht schon morgen». 

Rheinmetall liefert Teile an den US-Konzern Northrop Grumman, der bisher die Rumpfmittelteile für die F-35 in den USA selbst hergestellt hat. Deutschland hat 35 dieser modernsten Kampfjets der Welt bestellt, um veraltete Tornado-Flugzeuge zu ersetzen.

Das Hauptgeschäft von Rheinmetall besteht derzeit aus Artillerie, Panzern, Munition und Flugabwehrgeschützen. Deutschlands größter Rüstungskonzern, der aufgrund des Ukraine-Krieges stark expandiert, erweitert sein Portfolio und setzt verstärkt auf Drohnen, Satelliten und Luftfahrt im Allgemeinen – die Zusammenarbeit mit Northrop Grumman und dem F-35-Generalunternehmer Lockheed Martin ist dabei ein bedeutender Schritt.

Produktion wird schrittweise hochgefahren

Pro Jahr sollen in Weeze im Normalbetrieb 30 Rumpfmittelteile gebaut werden, mit einer zusätzlichen Schicht könnten es mehr werden. «Bis zu 36 dieser Herzstücke für den vielseitigsten und den leistungsfähigsten Kampfjet der Welt wollen wir hier in Weeze jährlich produzieren», sagte Rheinmetall-Chef Papperger und zeigte sich zuversichtlich, dass auch Deutschland noch nachbestellen werde. 

Der Bau des zwei Tonnen schweren Mittelteils ist eine komplexe Angelegenheit. Nach verschiedenen technischen Vorarbeiten und Produktionsstufen wird das erste Rumpfmittelteil wie geplant im Herbst 2026 geliefert. Es wird in die USA gebracht, wo das Kampfflugzeug mit den anderen Bauteilen montiert wird und für das Radar unsichtbar gemacht werden soll.

Bisher arbeiten 200 Personen am Standort in der Nähe des Flughafens Weeze, im Herbst 2026 sollen es über 400 sein. Rheinmetall hat einen Rahmenvertrag über 400 F-35-Rumpfmittelteile, die innerhalb von 17 bis 20 Jahren hergestellt werden sollen. Die Produktion wird allmählich gesteigert.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst nahm als Gast an der Bauabschlussfeier teil. «Das transatlantische Bündnis ist in diesen Tagen nicht immer ganz einfach», sagte der CDU-Politiker. Aber die Zusammenarbeit von Rheinmetall mit den US-Rüstungskonzernen sei der beste Beweis dafür, dass die transatlantische Verbindung funktioniert und weiterhin eng und vertrauensvoll ist.

dpa