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Deutschlands Rüstungskonzern Rheinmetall erlebt Rekordumsatz und Gewinnsteigerung

Die Geschäfte florieren, Auftragsbücher prall gefüllt, Expansion in USA, Großbritannien, Italien und Ukraine geplant.

Das Logo des Rüstungskonzerns Rheinmetall ist an einem Fahrzeug der Bundeswehr bei der Nato-Übung Quadriga 2024 zu sehen.
Foto: Kay Nietfeld/dpa

Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs sind für den größten deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall ein zunehmend starker Wachstumstreiber. Laut Unternehmensangaben aus Düsseldorf stieg der Konzernumsatz in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 36 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro.

Das operative Ergebnis stieg sogar um 72 Prozent auf 705 Millionen Euro – die Geschäfte der Waffenschmiede wurden also deutlich profitabler als zuvor. Die Auftragsbücher sind so voll wie nie zuvor, der Auftragsbestand beläuft sich mittlerweile auf 52 Milliarden Euro – dabei handelt es sich nicht nur um konkrete Aufträge, sondern auch um Rahmenverträge und andere Vereinbarungen, die wahrscheinlich zu Bestellungen führen werden.

Vorstandsvorsitzender blickt gen Ausland

«Rheinmetall wird gebraucht, das zeigen unsere zahlreichen Auftragserfolge», sagt Firmenchef Armin Papperger. «Wir erleben ein Wachstum, wie wir es im Konzern noch nie hatten.» Der Manager wies auf die Tätigkeit seiner Firma in anderen Staaten hin. Man sei zukunftsweisende Kooperationen eingegangen und habe aussichtsreiche Projekte – so in den USA, in Großbritannien, Italien oder der Ukraine.

Rheinmetall plant in Italien mit dem italienischen Rüstungskonzern Leonardo ein Joint Venture zu gründen, um Panzer herzustellen. In der Ukraine strebt Rheinmetall eine weitere Kooperation in diesem Bereich an.

Rheinmetall will hoch hinaus

Nach Darstellung von Firmenchef Papperger wird das steile Wachstum der deutschen Waffenschmiede weitergehen. Es seien Großaufträge in der Pipeline, die in den kommenden Jahren weiter steigende Umsätze sicherten. Man baue neue Werke und weite Produktionskapazitäten massiv aus oder man kaufe zu. «So kommen wir unserem Ziel näher, ein globaler Rüstungschampion zu werden.» 

Die Firma Rheinmetall ist noch weit von der globalen Spitze in der Waffenbranche entfernt. Laut einer Liste des Statistischen Bundesamtes belegte sie im Jahr 2023 nur den 20. Platz gemessen am Jahresumsatz. Der größte Rüstungskonzern der Welt, Lockheed Martin aus den USA, erzielt etwa zehnmal mehr Umsatz als das deutsche Unternehmen.

Rheinmetall produziert Panzer, Artillerie, Flugabwehrgeschütze, Munition und Militär-Lastwagen. Seine Militärgüter werden nicht nur in der Ukraine eingesetzt, sondern auch von Nato-Staaten erworben, die sich aufgrund des russischen Angriffs bedroht fühlen und daher mehr Geld in ihre Armee investieren. Der Hauptsitz von Rheinmetall befindet sich in Düsseldorf, sein größtes Werk in Unterlüß, Niedersachsen.

dpa