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Russland verliert als Lieferant für Deutschland stark an Bedeutung

Einfuhren aus Russland brachen um 94,6 Prozent ein, Exporte um 71,6 Prozent. Sanktionen und Krieg beeinflussen Handel stark.

Russland hat als Handelspartner für Deutschland weiter an Bedeutung verloren. (Foto Symbolbild)
Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Der Lieferant von Waren für die deutsche Wirtschaft, Russland, verliert weiterhin stark an Bedeutung. Aufgrund des Angriffskriegs auf die Ukraine und der daraus resultierenden Sanktionen sanken die Einfuhren aus der Russischen Föderation im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2021 um 94,6 Prozent auf einen Wert von 1,8 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden bekannt gab. Vor dem Kriegsbeginn und den bisherigen 17 Sanktionspaketen der EU gegen Russland betrugen die Importe aus Russland im Jahr 2021 noch 33,1 Milliarden Euro.

Die Ausfuhren nach Russland gingen ebenfalls stark zurück: Im Jahr 2024 exportierte Deutschland Waren im Wert von 7,6 Milliarden Euro nach Russland, was einem Rückgang von 71,6 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021 entspricht.

Mittlerweile 17. Sanktionspaket in Kraft gesetzt

Erst im Mai dieses Jahres haben die EU-Staaten angesichts des fortgesetzten Angriffskriegs gegen die Ukraine das mittlerweile 17. Sanktionspaket gegen Russland umgesetzt. Dies beinhaltet eine weitere Verschärfung der Maßnahmen gegen die sogenannte russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten. Weitere Sanktionen der EU betreffen Ausfuhrverbote für Güter aus dem Industrie- oder Militärbereich sowie Beschränkungen des Zugangs Russlands zu Kapital- und Finanzmärkten.

Russland auf Platz 59 der wichtigsten Lieferländer

Der Anteil Russlands an den gesamten Importen nach Deutschland sank im Jahr 2024 auf gut 0,1 Prozent – im Jahr 2021 betrug er noch 2,8 Prozent. Gleichzeitig betrug der Anteil Russlands an den Warenausfuhren aus Deutschland im vergangenen Jahr nur noch 0,5 Prozent, nach 1,9 Prozent im Jahr 2021. Somit fiel Russland 2024 aus deutscher Sicht auf Rang 59 der wichtigsten Lieferländer bei den Importen zurück, nach Rang 12 im Jahr 2021. Bei den Exporten belegte Russland im vergangenen Jahr Rang 36, im Jahr 2021 war es Rang 15.

Bis zur zweiten Jahreshälfte 2022 war Russland ein bedeutender Energielieferant für Deutschland. Im vergangenen Jahr importierte Deutschland hauptsächlich Metalle, chemische Erzeugnisse, Nahrungs- und Futtermittel aus Russland. Im Gegenzug exportierte Deutschland vor allem pharmazeutische und chemische Erzeugnisse sowie Maschinen.

Auch die EU insgesamt hat ihren Handel mit Russland deutlich reduziert. Die Einfuhren sanken von 163,6 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf 36 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Bei den Exporten aus der EU nach Russland betrug das Minus innerhalb von drei Jahren 64,6 Prozent. Im Jahr 2024 exportierte die EU Waren im Wert von knapp 31,6 Milliarden Euro nach Russland.

dpa