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Russland in der Wirtschaftskrise: Rubel-Absturz, Inflation und steigende Verzweiflung

Russland taumelt: Der Rubel verliert an Wert, Lebensmittelpreise schießen in die Höhe, und Kredite sind kaum noch bezahlbar. Experten warnen vor dramatischen Entwicklungen.

Foto: Depositphotos

Russland steht vor einer schweren wirtschaftlichen Krise. Der Rubel verliert dramatisch an Wert, die Inflation treibt die Preise für Grundnahrungsmittel in die Höhe, und Kredite werden für viele unerschwinglich. Der Kreml versucht gegenzusteuern, doch die Maßnahmen scheinen wirkungslos. Selbst Oligarchen, die üblicherweise hinter Präsident Wladimir Putin stehen, äußern scharfe Kritik. Experten befürchten, dass die Wirtschaftskrise politische und soziale Folgen haben könnte, die über Russlands Grenzen hinaus spürbar werden.

Der Absturz des Rubels: Ein dramatischer Verlust

Seit Anfang August hat der Rubel rund 35 Prozent seines Wertes eingebüßt. Während man im Sommer noch 80 bis 90 Rubel für einen US-Dollar zahlte, liegt der Kurs mittlerweile bei 111 Rubel. Diese Entwicklung hat massive Auswirkungen auf die Kaufkraft der Bevölkerung und das Vertrauen in die russische Wirtschaft.

Selbst hochrangige Unternehmer schlagen Alarm. Alexey Mordaschow, Chef des Metallkonzerns Severstal, kritisierte öffentlich das Krisenmanagement der Zentralbank. „Es ist, als ob die Medizin schädlicher ist als die Krankheit“, sagte Mordaschow. Seine Kritik zielt auf die drastische Erhöhung des Leitzinses auf 21 Prozent ab, die laut Experten keine Wirkung auf die hohe Inflation zeigt.

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Lebenshaltungskosten außer Kontrolle: Preise explodieren

Die steigende Inflation trifft die Bevölkerung hart. Lebensmittelpreise haben sich teils verdoppelt: Kartoffeln sind 73 Prozent teurer geworden, Butter um 30 Prozent. Insgesamt stieg die Lebensmittelinflation allein in diesem Jahr um 70 Prozent. Hinzu kommen astronomische Zinsen auf Kredite, die bei 28 Prozent liegen. Viele Russen können sich keine neuen Kredite mehr leisten, was die Immobilienbranche ins Straucheln bringt.

Putins Sprecher bagatellisiert die Lage

Während die Bevölkerung unter der Teuerung leidet, versuchte Kremlsprecher Dmitri Peskow, die Auswirkungen herunterzuspielen. „Die Russen werden den Anstieg des Dollar-Wechselkurses nicht bemerken, weil sie in Rubel bezahlt werden“, erklärte er. Diese Aussage wird von vielen als zynisch empfunden, da die Inflation die Kaufkraft der Rubel-Löhne erheblich schmälert.

Experten warnen: Krise könnte für Rekrutierungen genutzt werden

Russlandexperten wie Nico Lange von der Münchner Sicherheitskonferenz befürchten, dass der Kreml die Verzweiflung der Bevölkerung ausnutzen könnte, um neue Soldaten für den Krieg in der Ukraine zu rekrutieren. „Viele Menschen haben Kredite in Dollar aufgenommen und können ihre Raten nicht mehr bedienen. Der Staat könnte ihnen anbieten, ihre Schulden abzuarbeiten, indem sie an die Front gehen“, so Lange.

Berichte deuten darauf hin, dass der Kreml bereits hohe Summen bereitstellt, um Rekruten zu gewinnen und die hohen Verluste an der Front auszugleichen.

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Ursachen der Krise: Sanktionen und Misswirtschaft

Die Ursachen für die Krise sind vielfältig. Die westlichen Sanktionen gegen Russland, insbesondere gegen die Gazprombank, haben den Energiehandel beeinträchtigt und das Finanzsystem geschwächt. Zudem belasten die hohen Kosten des Krieges in der Ukraine die russische Wirtschaft massiv. Analysten der BSC Financial Group sprechen von „Panik an den Märkten“ und „beispielloser Volatilität“.

TS
Quellen: Bild.de