Der Softwarekonzern steigert den Gewinn kräftig, doch für das wichtige Cloudgeschäft wird das Dax-Schwergewicht etwas zurückhaltender. Grund sind Sorgen um das wirtschaftliche Umfeld.
SAP wird vorsichtiger für Cloudgeschäft

Europas größter Softwarehersteller SAP passt aufgrund zögerlicher Kunden sein Ziel für das wichtige Cloud-Geschäft an. Der Cloudumsatz wird nun vorsichtigerweise am unteren Ende der Bandbreite von 26 bis 28 Prozent steigen, wie es nach dem US-Börsenschluss des Dax-Schwergewichts hieß. Finanzchef Dominik Asam äußerte sich besorgt über das unsichere gesamtwirtschaftliche Umfeld. Die an der US-Börse gehandelten SAP-Anteile verzeichneten nachbörslich zunächst deutliche Verluste.
Im Zeitraum von Juli bis September stieg der Cloudumsatz bei SAP um kräftige 22 Prozent auf 5,29 Milliarden Euro – jedoch etwas weniger als erwartet. Sowohl US-Behörden als auch Industriefirmen hatten vor dem dritten Quartal weniger Interesse an neuen Verträgen gezeigt. SAP strebt nun jedoch beim operativen Ergebnis das obere Ende der bisher angepeilten Bandbreite von währungsbereinigt 26 bis 30 Prozent Plus an. Auch beim Barmittelzufluss sind die Walldorfer optimistischer.
Gewinn wächst deutlich
Der Umsatz von SAP erhöhte sich im dritten Quartal um sieben Prozent auf 9,08 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg um 14 Prozent auf 2,57 Milliarden Euro. Der Nettogewinn lag um 42 Prozent höher bei 2,05 Milliarden Euro.
SAP-Chef Christian Klein versuchte, größere Sorgen zu zerstreuen. Die Pipeline anstehender Abschlüsse für das vierte Quartal sehe gut aus – auch bei den zuletzt zögernden öffentlichen Kunden in den USA, wo das Geschäft bereits wieder anziehe. Das vierte Quartal ist bei SAP das weitaus wichtigste im Jahresverlauf, in dem ein Großteil des Geldes verdient wird.
Das Management erwartet insgesamt nicht, dass die aktuelle Flaute bei Kunden zu schweren finanziellen Verlusten führen wird. Es wurde betont, dass das Umsatzwachstum bis 2027 zunehmen soll.








