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Scholz sichert Pharmabranche weiter Unterstützung zu

Der Dax-Konzern Merck steckt mehr als 300 Millionen Euro in ein neues Forschungszentrum in Darmstadt. Bei der Grundsteinlegung begrüßt Kanzler Scholz die Investitionen – und verspricht der Branche Rückenwind von der Politik.

Olaf Scholz (SPD) steht bei der Grundsteinlegung auf der Bühne. Der SPD-Bundeskanzler und die Merck-Führung haben gemeinsam den Grundsteinlegung mit Zeitkapsel gelegt.
Foto: Andreas Arnold/dpa

Bundeskanzler Olaf Scholz hat der deutschen Pharmaindustrie weitere Unterstützung zugesichert. Anlässlich der Grundsteinlegung für ein neues Forschungszentrum von Merck, in das der Pharma- und Chemiekonzern mehr als 300 Millionen Euro investiert, sprach Scholz von einem «Bekenntnis zu Deutschland als starkem Pharma-, Industrie- und Forschungsstandort». 

Investitionen wie diese seien bei weitem nicht die Einzigen, sagte Scholz in Darmstadt. So errichtet der US-Pharma-Konzern Eli Lilly in Rheinland-Pfalz für 2,3 Milliarden Euro ein neues Werk und die Pharmaunternehmen Roche aus der Schweiz sowie Daiichi-Sankyo aus Japan investierten jeweils über eine Milliarde Euro in Standorte in Bayern und Baden-Württemberg.

 «Das sind Investitionen in Größenordnungen, wie wir sie in Deutschland seit langer Zeit nicht erlebt haben», sagte Scholz. «Diesen Aufbruch werden wir als Bundesregierung weiter mit aller Kraft unterstützen.» Als Zeichen der Zusicherung legte Scholz den Entwurf für das Medizinforschungsgesetz der Bundesregierung in eine Zeitkapsel, die in den Grundstein des neuen Forschungszentrums von Merck eingelassen wurde.

Pharmaindustrie als Lichtblick in der Standort-Debatte

Scholz hatte bereits beim Spatenstich für das Werk von Eli Lilly in Alzey die Stärkung des Pharmastandorts Deutschland als zentrale Aufgabe der Bundesregierung bezeichnet. Mit den Großinvestitionen in Deutschland kann die Bundesregierung auf dringend benötigte Erfolge in der Debatte um die schwächelnde deutsche Wirtschaft und die Probleme am Wirtschaftsstandort verweisen.

Die Bundesregierung hat eine neue Pharmastrategie für die Branche verabschiedet, die rund 128.000 Menschen beschäftigt und als konjunkturresistent gilt. „So sollen unter anderem schnellere Zulassungsverfahren und unbürokratischere Genehmigungen die Arzneiforschung stärken“, erklärte Scholz. Er betonte auch die Schaffung eines milliardenschweren Zukunftsfonds für Start-ups und verbesserte steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten für Forschungsausgaben.

Das Forschungszentrum von Merck am Stammsitz Darmstadt wird ab Anfang 2027 auf etwa 18.000 Quadratmetern Platz für rund 550 Mitarbeiter bieten. Der Neubau ist Teil eines Investitionsprogramms von Merck, das bis 2025 rund 1,5 Milliarden Euro für den Standort umfasst. Die strategische Investition ermöglicht Fortschritt, der Millionen von Patienten weltweit zugutekommt, sagte Merck-Chefin Belén Garijo.

In dem Gebäude bündelt der Konzern die Forschung an

Schlüsseltechnologien in der Laborsparte des Unternehmens – beispielsweise Lösungen für die Herstellung von Antikörpern, mRNA-Anwendungen und anderen Produkten im Bereich Biotechnologie. Besonders die mRNA-Technologie wird als vielversprechend in der Medizin angesehen, insbesondere im Kampf gegen Krebs. Sie zielt auf die Baupläne körpereigener Proteine ab. Bekannt wurde sie durch Impfstoffe während der Corona-Pandemie. Die Forschung im Bereich mRNA entwickelt sich rasant und eröffnet neue Anwendungsmöglichkeiten in der Medizin.

dpa