Anstieg um 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – Verbandspräsident fordert weiteres Wachstum
Rekordanstieg bei Schornsteinfeger-Azubis in Deutschland

So viele junge Menschen wie seit zehn Jahren nicht mehr haben im vergangenen Jahr eine Ausbildung als Schornsteinfeger angefangen. «Bundesweit begannen 796 Lehrlinge ihre Ausbildung», teilte der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks anlässlich seiner Verbandstagung in Berlin mit. «Das entspricht einem Anstieg um 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.»
Um den demografischen Wandel auszugleichen, seien im Schnitt rund 650 neue Auszubildende pro Jahr notwendig, sagte Verbandspräsident Alexis Gula der Deutschen Presse-Agentur. Diese Quote wurde im vergangenen Jahr deutlich überschritten. «Mehr geht natürlich immer.»
Viele Qualifizierungsmöglichkeiten
Die Branche möchte junge Menschen vor allem mit einer Vielzahl an beruflichen Qualifizierungsmöglichkeiten überzeugen. Neben dem Erwerb der Fachhochschulreife besteht die Möglichkeit eines dualen Studiums im Bereich erneuerbare Energien sowie die üblichen Meister- und Weiterbildungslehrgänge. Die Schornsteinfegerbezirke werden in Deutschland alle sieben Jahre ausgeschrieben. Daher sind die Chancen, bereits in jungen Jahren als Selbstständiger einen davon zu übernehmen, entsprechend gut.
Das Handwerk der Schornsteinfeger möchte sich außerdem stärker als Ansprechpartner für klimafreundliche Wärmesysteme positionieren. Der Bundesverband setzt sich daher bei der Politik dafür ein, alle Heizungsarten in Deutschland flächendeckend zu dokumentieren. Dies sei bereits bei den fossilen Wärmeerzeugern der Fall, sagte Gaula. Die Branche plant außerdem, auch elektrobasierte Heizungsarten wie die Wärmepumpe und Fernwärme einzubeziehen.
«Es macht einfach Sinn, unseren Auftrag zu erweitern und eine flächendeckende gebäudescharfe Datenaufnahme in die Hände der staatlich beliehenen Unternehmen zu legen», betonte Gaula.