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Deutschlands Schuldenquote sinkt trotz zunehmender Staatsschulden

Die Schulden stiegen um 57 Milliarden Euro, während die Schuldenquote um 0,4 Punkte auf 62,5 Prozent sank.

Fast 2,7 Billionen Euro: Schuldenberg erneut höher geworden (Archivbild)
Foto: Arne Dedert/dpa

Trotz steigender Staatsschulden ist die Schuldenquote Deutschlands gesunken. Laut Berechnungen der Bundesbank stiegen die Staatsschulden um 57 Milliarden auf etwa 2,69 Billionen Euro. Besonders stark stiegen die Schulden des Bundes um 36 Milliarden Euro. Insgesamt war die Zunahme jedoch etwas geringer als im Vorjahr.

Die Schuldenquote, also das Verhältnis der Schulden zur gesamten nominalen Wirtschaftsleistung, ist laut vorläufigen Angaben der Bundesbank im dritten Jahr in Folge um 0,4 Punkte auf 62,5 Prozent gesunken.

60-Prozent-Obergrenze nicht eingehalten 

Trotzdem hat Deutschland – wie die meisten Länder im Euroraum – zum fünften Mal in Folge die in den europäischen Verträgen von Maastricht festgelegte Obergrenze von 60 Prozent überschritten. Zuletzt hatte Europas größte Volkswirtschaft diese Marke im Jahr vor der Corona-Pandemie 2019 mit einem Wert von 58,7 Prozent unterschritten. Milliardenhilfen in den Pandemie-Jahren und in der darauffolgenden Energiekrise aufgrund des Krieges in der Ukraine führten zu einem erneuten Anstieg der Schuldenquote.

Defizit auch durch Rückgriff auf vorhandene Bankeinlagen finanziert

Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes gaben Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen im letzten Jahr 118,8 Milliarden Euro mehr aus als sie einnahmen.

Die Bundesbank erklärt, dass die Staatsschulden nicht in gleichem Maße gestiegen sind, da ein großer Teil des Defizits durch einen Rückgriff auf vorhandene Bankeinlagen finanziert werden konnte. Außerdem konnte der Bund seine Schuldenaufnahme begrenzen, da er Rückzahlungen von zuvor vergebenen Hilfskrediten erhalten hat.

dpa