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Genossenschaftsbanken erwarten sinkende Gewinne in schwierigem Umfeld

Das Vorsteuerergebnis brach im letzten Jahr ein. Trotzdem erzielte die Gruppe eines ihrer besten Ergebnisse. Die Risikovorsorge soll sinken, aber dauerhaft höher bleiben.

Die Volksbanken stellen sich auf sinkende Gewinne ein
Foto: Marijan Murat/dpa

Die deutschen Genossenschaftsbanken erwarten angesichts der Konjunkturflaute und des Zollstreits mit den USA sinkende Gewinne. Das laufende Jahr stehe im Zeichen geopolitischer Spannungen, der Unsicherheit durch den Zollkonflikt und einer schwachen Binnenkonjunktur, sagte Tanja Müller-Ziegler, Vorständin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), in Frankfurt. «Insgesamt erwarten wir in der jetzigen Gemengelage 2025 ein Ergebnis auf etwas geringerem Niveau als im vergangenen Geschäftsjahr.»

Im letzten Jahr sank das Vorsteuerergebnis der genossenschaftlichen Finanzgruppe auf 10,8 Milliarden Euro – ein Viertel weniger als der Rekordwert von 14,4 Milliarden im Jahr 2023. Zu dieser Zeit hatten die Genossenschaftsbanken vom gestiegenen Zinsniveau profitiert.

Trotzdem hat die Gruppe 2024 eines ihrer besten Ergebnisse überhaupt erzielt, sagte BVR-Präsidentin Marija Kolak. Der Zinsüberschuss ist leicht gestiegen, und der Überschuss mit Provisionen aus dem Wertpapiergeschäft hat deutlich zugenommen.

Regionale Volksbanken spüren Wirtschaftskrise

Die 672 Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland, Sparda-Banken und PSD Banken gehören zur genossenschaftlichen Finanzgruppe mit dem Zentralinstitut DZ Bank. Mehr als 30 Millionen Kunden werden von der Gruppe betreut.

Grund für den Rückgang des Vorsteuergewinns im vergangenen Jahr war vor allem ein starker Anstieg der Risikovorsorge auf 4,9 Milliarden Euro. Die größere Vorsicht begründete der BVR mit der Konjunkturflaute und dem starken Anstieg der Insolvenzen, die regionale Volksbanken im täglichen Geschäft spürten. 2025 rechne man zwar mit einer sinkenden Risikovorsorge, sagte BVR-Vorstand Daniel Quinten. «Aber sie wird in der Finanzgruppe dauerhaft höher ausfallen als in den Jahren der Niedrigzinsphase.»

Auch die wirtschaftliche Lage bleibe schwierig. „Dieses Jahr erwarten wir eine stagnierende Wirtschaft“, sagte Vorständin Müller-Ziegler. Die Unsicherheit bezüglich der US-Zollpolitik bleibe weiterhin hoch, obwohl man mit einer Einigung mit den USA bis Ende Juli rechne.

dpa