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Sexpuppen in Kinderoptik – EU verlangt Auskunft von Shein

Illegale Waffen und kindlich aussehende Sexpuppen: Der Online-Händler Shein steht in Frankreich bereits seit Wochen wegen illegaler Produkte unter Druck. Jetzt schaltet sich auch die EU ein.

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In Frankreich kam es nach einem Skandal um Sexpuppen zu Protesten gegen das Fast-Fashion-Unternehmen Shein. (Archivbild)
Foto: Thibault Camus/AP/dpa

Nach einem Skandal um den Verkauf von Sexpuppen und Waffen verlangt die EU-Kommission Auskünfte vom Billig-Onlinehändler Shein. Es gebe Hinweise durch die französischen Behörden, dass auf dem Online-Marktplatz illegale Waren angeboten würden und der Anbieter damit ein «systemisches Risiko» für die Verbraucher in der EU darstellen könnte, sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde. 

Die Kommission hat die Plattform nun aufgefordert, detaillierte Informationen und interne Dokumente vorzulegen, wie sie Minderjährige vor unangemessenen Inhalten schützt und den Verkauf illegaler Produkte unterbindet, heißt es in einer Mitteilung.

Das Auskunftsersuchen basiert auf dem Gesetz über digitale Dienste (DSA). Es zielt darauf ab, sicherzustellen, dass Plattformen illegale Inhalte schneller als zuvor von ihren Seiten entfernen. Nutzern wird es erleichtert, solche Inhalte zu melden. Im Allgemeinen müssen große Anbieter mehr Regeln einhalten als kleine.

Die EU hat bereits zum dritten Mal Shein um Informationen gebeten. Als nächstes könnte die Kommission ein Verfahren gegen das Unternehmen einleiten.

Unternehmen in Frankreich unter Druck 

Shein steht in Frankreich bereits unter starkem Druck der Regierung, die mehrere Verfahren gegen die Online-Plattform eingeleitet hat und mit einer Seitensperre für Frankreich droht. Anfang des Monats hatte Shein eine erste feste Ladenfläche in Frankreich eröffnet. Besondere Brisanz bekam die Eröffnung, weil kurz zuvor bekannt wurde, dass bei dem Online-Händler Sexpuppen in Kinderoptik und auch in Frankreich genehmigungspflichtige Waffen angeboten wurden.

Frankreich hat auf europäischer Ebene die EU-Kommission dazu aufgefordert, Shein zu untersuchen und entschieden dagegen vorzugehen.

dpa