Deutsche Herkunft als Gütesiegel und Qualitätsmerkmal – Studie zeigt positive Wirkung auf Kaufentscheidungen.
Studie: „Made in Germany“ genießt weltweit höchstes Ansehen

Produkte mit dem Herkunftssiegel «Made in Germany» genießen laut einer Studie international höchstes Ansehen. Das Label werde von Konsumenten weltweit am ehesten als vertrauenswürdig angesehen, noch vor dem entsprechenden Siegel der Schweiz, heißt es in einer Umfrage des Nürnberg Instituts für Marktentscheidungen (NIM). Demnach vertrauen 66 Prozent der Befragten «Made in Germany», knapp vor der Schweiz und Japan.
Laut der Umfrage hat die deutsche Herkunftsangabe den größten positiven Einfluss auf die Kaufentscheidung, gefolgt von der Schweiz (62) und Japan (59).
Im März wurden 20.000 Menschen aus zehn Ländern für die Analyse befragt, um die jeweilige Bevölkerung zu repräsentieren: Frankreich, Polen, Deutschland, Italien und Großbritannien sowie die USA, Japan, Mexiko, Südafrika und Indien.
Deutschland punktet bei Autos, Frankreich bei Luxus
Die Herkunftsangabe «Made in Germany» wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Großbritannien eingeführt, um die heimische Wirtschaft vor vermeintlich minderwertigen Importen aus Deutschland zu schützen. Heute gilt das Label als Gütesiegel. Das zeigt sich auch in der Umfrage: «Made in Germany» werde am häufigsten mit Qualität in Verbindung gebracht, so die Nürnberger Forscher.
Das Gegenteil treffe auf China zu. «Made in China» schneide sowohl beim Vertrauen als auch bei der Frage der Kaufentscheidung schlecht ab. Jedoch wird das Label mit Abstand am stärksten wahrgenommen. Es folgt «Made in USA», Deutschland lande hier auf Platz vier.
Konsumenten weltweit verbinden mit «Made in Germany» laut der Studie am meisten Verbrennerautos, gefolgt von Haushaltsgeräten. Andere Labels wie «Made in France» werden demnach mit einer größeren Anzahl von Produkten assoziiert, etwa Kosmetik, Kleidung, Essen und Wein. Das Siegel «Made in USA» hingegen werde mit Abstand positiv mit Künstlicher Intelligenz (KI) verbunden.
Die Forscher warnen: Zwar habe Deutschland ein gutes Image, bei zukunftsorientierten Produkten wie KI, E-Autos oder Elektronik schnitten aber «Made in USA» oder «Made in Japan» stärker ab.
Gutes Image, aber Exporte unter Druck
Laut der Umfrage behält Deutschland als Exportnation weiterhin ein hohes Ansehen auf internationaler Ebene. Gleichzeitig haben die deutschen Exporteure laut Bundesbank an Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt eingebüßt.
Fast 25% der Arbeitsplätze in Deutschland sind vom Export abhängig, der aufgrund der hohen US-Zölle unter Druck steht und bis 2024 geschrumpft ist. Die deutsche Wirtschaft ist stark vom Außenhandel beeinflusst.