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Siemens Energy startet mit Gewinn trotz Windkraft-Problemen

Obwohl die Probleme bei der Windkrafttochter Gamesa weiter Geld kosten, ist der Konzern solide ins Geschäftsjahr gestartet. Nominell ist der Gewinn abgestürzt – doch das ist kein Grund zur Sorge.

Siemens Energy ist solide in sein Geschäftsjahr gestartet. (Archivbild)
Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Siemens Energy hat einen soliden Start in sein Geschäftsjahr hingelegt. Der Energietechnikkonzern verzeichnete im ersten Quartal einen Gewinn von 252 Millionen Euro, wie er bekannt gab. Trotz weiterhin hoher, wenn auch etwas geschrumpfter operativer Verluste bei der Windkrafttochter Gamesa, konnten schwarze Zahlen erzielt werden, da die Geschäfte in den drei anderen Sparten gut liefen. Diese Werte hatte Energy jedoch bereits Ende Januar bekannt gegeben, ebenso wie den Anstieg des Umsatzes auf 8,9 Milliarden Euro.

Der Quartalsgewinn, der in den drei Monaten von Oktober bis Dezember erzielt wurde, ist nominell im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Energy hatte damals fast 1,6 Milliarden gemeldet, was jedoch auf den Verkauf einer Beteiligung zurückzuführen war. Der aktuelle Gewinn hingegen kommt ohne diese Unterstützung aus.

«Unser starkes erstes Quartal spiegelt die Marktchancen wider, die sich durch die steigende Stromnachfrage ergeben», freute sich Konzernchef Christian Bruch. Die hohe Nachfrage ließ auch den Auftragsbestand ein weiteres Mal auf einen Rekordstand steigen. Inzwischen liegt er bei 131 Milliarden Euro. Auch dass zuletzt mit DeepSeek ein Akteur im Bereich KI hinzugekommen ist, der wohl deutlich weniger Energie verbraucht, macht Bruch in diesem Bereich keine großen Sorgen. Rechenzentren machten rund ein Prozent des weltweiten Strombedarfs aus und davon sei nur ein Teil für KI. Selbst wenn dieser Bereich stark überproportional wachse, sei er zwar relevant aber nicht dominant für die Entwicklung des Strombedarfs. Dieser werde «so oder so» wachsen. 

Mehr Chancen als Risiken in den USA

Trotz der jüngsten Ankündigungen von Präsident Donald Trump sieht Bruch auch in den USA höhere Chancen als Risiken. „Noch ist unklar, wie sich Trumps Politik auf das Geschäft von Siemens Energy auswirken wird. Es kommt auf die genaue Umsetzung an“, betont er. Entscheidend sei, ob durch Zölle ein Wettbewerbsnachteil entstehe und ob eventuelle Mehrkosten an die Kunden weitergegeben werden könnten. Dies sei in der Regel bei bestehenden Aufträgen der Fall. Trotz der Risiken sieht Bruch grundsätzlich ein hohes Potenzial in den USA. Der Markt sei groß und zeige eine hohe Wachstumsdynamik, zudem bestehe ein hoher Investitionsbedarf bei der Erneuerung der Netze.

Bruch äußerte sich auch zur Bundestagswahl: „Eine demokratische Wahl sollte niemals eine Protestwahl sein“, betonte er. Sowohl Deutschland als Wirtschaftsstandort als auch Siemens Energy als Unternehmen seien darauf angewiesen, weltweit attraktiv für die besten Mitarbeiter zu sein.

dpa